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Sicherheitslücke im Buckingham-Palast Journalisten bestechen Queen-Chauffeur

London (RPO). Um die britischen Royals rankt sich ein neuer Skandal: Ein Boulevard-Blatt deckte am Sonntag eine peinliche Sicherheitslücke im Buckingham-Palast auf, als sich zwei Journalisten gegen Schmiergeld Zugang zu den Autos von Queen Elizabeth II. verschafften. Der königliche Hof suspendierte den betroffenen Chauffeur vom Dienst, der obendrein offenbar noch private Details der königlichen Familie ausgeplaudert hatte.

Michelle Obama verletzt beim Besuch der Queen das Protokoll
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Wie die Zeitung "News of the World" berichtete, konnten zwei Mitarbeiter des Blattes für 1000 Pfund (1135 Euro) Schmiergeld und als Geschäftsleute aus Nahost getarnt den königlichen Chauffeur dazu bringen, ihnen am Freitag den Fuhrpark zu zeigen. Auf Fotos ist ein Reporter im königlichen Bentley zu sehen, obendrein lässt sich auf der Website des Blattes das entsprechende Video abspielen. "News of the World" zufolge war die Queen währenddessen im Palast zugegen.

Die Journalisten seien problemlos aufs Palast-Gelände gelangt, berichtete die Zeitung. Die Sicherheitsleute hätten weder ihre Ausweise kontrolliert noch sie durchsucht. An einem uniformierten Polizisten in seinem Wachhäuschen seien die Reporter vorbeimarschiert.

Außer dem Bentley, einer Edelkarosse für offizielle Anlässe, führte der Chauffeur dem Bericht zufolge auch das Privatauto von Elizabeth II. vor: einen Daimler Super Eight von 2005 mit extra für die Monarchin erhöhtem Wagenboden. Dazu habe der Chauffeur erläutert: "Ihr Beine sind ein bißchen kurz geraten, deshalb wurde der Boden erhöht." Die Queen fahre die Luxuskarosse nur, weil es eine britische Marke sei und sie das Auto billiger bekommen habe. Daimler ist die älteste britische Automarke. Dem Bericht zufolge präsentierte der Fahrer auch den grünen Bentley der Queen-Tochter Prinzessin Anne.

Abgesehen von der Fuhrpark-Vorführung habe der aus Trinidad stammende Chauffeur auch noch über diverse Sicherheitsvorkehrungen zum Schutz der Queen gesprochen, berichtete die Zeitung. Demnach plauderte er die Code-Namen für zwei der königlichen Karossen aus, wies auf Sicherheitsmängel an den Fahrzeugen hin und gab auch gleich noch die privaten Reisepläne der Queen fürs Wochenende preis.

"News of the World" zufolge wurde der Palast-Besuch telefonisch über die Freundin des Chauffeurs, eine Prostituierte aus Litauen, eingefädelt. Der Zeitung zufolge wusste der Chauffeur nichts von ihrer Arbeit als Prostituierte.

Eine Palastsprecherin teilte mit, "eine Einzelperson" sei "wegen einer laufenden Ermittlung" vom Dienst suspendiert worden. Scotland Yard äußerte sich besorgt. Jetzt werde mit Vertretern des Hofes über die Sicherheitsbestimmungen für das Personal der Queen beraten.

Es ist nicht das erste Mal, dass Sicherheitslücken im Umfeld der Royals aufgedeckt werden. 2003 gelang es einem Journalisten des "Daily Mirror", mit gefälschten Unterlagen als Diener im Buckingham-Palast eingestellt zu werden, womit er Zutritt zum Frühstückstisch der Queen sowie zu dem Schlafraum hatte, in dem der damalige US-Präsident George W. Bush bei einem bevorstehenden Besuch untergebracht werden sollte. 2004 berichteten zwei Journalisten der "Sun", sie hätten eine Bombenattrappe in den Windsor-Palast geschmuggelt, wo kurz darauf die Hochzeit von Kronprinz Charles und Camilla steigen sollte.

(AFP)
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