Lawinenunglück am Mont Blanc Opfer stammen aus Hamburg, Aue und Neulußheim

Chamonix · Bei den drei deutschen Opfern des Lawinenunglücks im Mont-Blanc-Massiv handelt es sich nach Angaben des deutschen Generalkonsulats in Lyon um zwei Männer und eine Frau im Alter von 34, 39 und 40 Jahren.

Sie stammten demnach aus Hamburg, dem sächsischen Aue und Neulußheim in Baden-Württemberg. Nähere Angaben zur Identität der Opfer machte der Sprecher nicht. Ob Angehörige der Toten nach Chamonix reisen werden, war zunächst nicht bekannt. "Bisher ist niemand aus Deutschland hier eingetroffen", sagte eine Sprecherin des Krankenhauses in Chamonix, wo die neun Lawinenopfer aufgebahrt wurde. Angehörige von anderen Opfern waren bereits eingetroffen.

Die französische Justiz leitete unterdessen Ermittlungen ein, um die Ursachen für das Lawinenunglück zu klären. Dabei geht es vor allem um die Frage, ob menschliches Versagen ausgeschlossen werden kann. "Ich habe ein Gutachten bei einem Lawinenexperten in Auftrag gegeben", sagte der zuständige Staatsanwalt Pierre-Yves Michau. Ersten Erkenntnissen zufolge hatte der starke Wind der letzten Tage große Mengen von Schnee an einem Steilhang angehäuft. Das lockere Schneebrett löste sich vermutlich unter dem Gewicht der Bergsteiger.

Die Alpinisten waren in der Nacht zum Donnerstag in zwei Seilschaften von einer Hütte in 3600 Metern Höhe aufgebrochen, um den Mont-Blanc zu erklimmen. Die Lawine erfasste beide Gruppen. Neun der Bergsteiger kamen ums Leben, elf andere überlebten mit leichten Verletzungen.

"Als ob ich in einer Waschmaschinentrommel stecken würde"

Erste Berichte über den Hergang des Lawinenunglücks wurden bekannt. "Es war, als würde ich in einer Waschmaschinentrommel stecken", berichtete der gerettete Gebirgsführer Daniel Rossetto der Zeitung "Le Parisien". Der 63-Jährige war am Donnerstag mit zwei dänischen Alpinisten unterwegs und kam, wie seine Kunden auch, mit nur leichten Verletzungen davon.

Die Lawine sei um 5.15 Uhr plötzlich und "ohne Geräusch, nur mit einem Hauch" über die Gruppe hereingebrochen, sagte Rossetto. "Wir haben versucht zu widerstehen, aber das hat uns den Hang hinab gedrückt - 250 Meter unterhalb des Platzes, an dem wir uns befanden." Die anderen Seilschaften, die in den Tod gerissen wurden, habe er nicht gesehen.

(AFP)
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