Mexiko 14 vermisste Studenten tauchen nach Schießereien wieder auf

Iguala · Im Südwesten Mexikos sind 14 nach Schießereien vermisste Studenten wieder aufgetaucht. Es gebe große Hoffnung, dass auch die übrigen 43 Vermissten gefunden würden, sagte der Vorsitzende der staatlichen Menschenrechtskommission, Ramón Navarrete, am Dienstag.

Studenten werden nach Gewalt in Mexiko vermisst
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Am Wochenende waren bei Feuergefechten in Iguala im Staat Guerrero insgesamt sechs Menschen getötet worden, darunter drei Studenten. Die Polizei hatte auf Busse geschossen, in denen die Studenten entführt wurden. 25 Menschen wurden dabei verletzt.

Unübersichtliche Szenen bei der Entführung

Der Vorsitzende der Menschenrechtskommission schildert unübersichtliche Szenen rund um die Entführung der Studenten. Einige der Hochschüler seien vor den Schüssen geflohen, andere vorübergehend von der Polizei festgenommen, dann aber wieder freigelassen worden, berichtete Navarrete. Man habe mehrere der Studenten in ihren Wohnungen und andere in der Hochschule wiederentdeckt, sagte der Staatsanwalt Inaky Blanco. Die Suche nach den 43 weiteren Studenten des Lehrerkollegs Ayotzinapa, das in Mexiko für radikalen Aktivismus bekannt ist, gehe weiter.

Polizisten wird Mord vorgeworfen

22 am Montag festgenommenen Polizisten wird Mord vorgeworfen, wie Blanco berichtete. Die Beamten hätten an zwei verschiedenen Attacken teilgenommen, bei denen es zu den Todesopfern gekommen war. Sie hätten jegliche Verantwortung abgestritten, seien jedoch von Studenten identifiziert worden. Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass die organisierte Kriminalität in die Taten involviert gewesen sei, sagte der Staatsanwalt.

Der Bürgermeister von Iguala, Jose Luis Abarca Velazquez, erklärte am Dienstag im Zuge der Brutalität in seiner Stadt seinen Rücktritt. Er wolle es den Behörden damit ermöglichen, um die Ermittlungen nach den Gewaltausbrüchen voranzubringen. Wer für die Schießereien verantwortlich sei, müssten die Ermittler klären.

Fünf Todesopfer in Acapulco

Die Welle der Gewalt im Südwesten Mexikos hatte sich mit der Tötung von fünf Menschen. Die fünf jungen Männer im Alter zwischen 20 und 25 Jahren seien im Badeort Acapulco erschossen worden, teilte die örtliche Staatsanwaltschaft am Dienstag mit.

Der Gouverneur des Staates Guerrero, Angel Aguirre, nahm nach eigenen Angaben Kontakt zu den Bundesbehörden auf, damit diese dabei helfen könnten, für Frieden in Iguala zu sorgen. "Eine Mehrheit der Polizei in Guerrero ist von der organisierten Kriminalität infiltriert worden", sagte Aguirre.

(ap)
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