Xanten Bittere Niederlage für Gelderns Bürgermeister

Xanten · Jede Menge starke Worte für und gegen Ulrich Janssen flogen Montag Abend in einer gut eineinhalbstündigen Aussprache durch den vollen Saal in der Gaststätte "Zur Niersbrücke". Als schließlich das Ergebnis verkündet wurde, wurde es eher still. 62 Stimmen hatte es für Ulrich Janssen gegeben, 67 gegen ihn. Es gehe darum, ob man noch das nötige Vertrauen in Janssen habe, sagte eingangs der Stadtverbandschef und Versammlungsleiter Stefan Wolters.

Er lenkte den Blick auf die Facebook-Affäre rund um die Wahl des Investors für das Gelände des Berufskollegs. Bei einer Abstimmung auf Janssens Facebookseite waren viele Stimmen von seinem eigenen Account abgegeben worden. Wolters: Der Bürgermeister hätte erklären müssen, dass er mit etwas, das "nach außen den Eindruck der Manipulation erweckt, nichts zu tun hat", sagte er. Aber: "Je mehr Erklärungsversuche gestartet wurden, desto undurchsichtiger wurde das Ganze.

" Für eine Reihe von Parteimitgliedern war das kein Grund, Janssen den Rücken zu kehren. Das sei eine "lächerliche Angelegenheit" und "überhaupt nicht wichtig", ganz sicher nicht bedeutend genug, um gegen Janssen zu stimmen, sagte Ratsfrau Christel Borgmann. Johannes Leurs schlug in die gleiche Kerbe: "Meinem Rechtsverständnis nach ist gar nichts passiert", sagte er. Und die Berichterstattung in der RP sei "völlig einseitig" gewesen. Ex-Landrat Gerd Jacobs sprach von einer "Kampagne" gegen Janssen, initiiert von den Führungspersonen der Gelderner CDU.

Das schade der Partei. CDU-Vorstand Frank Greshake machte auf eine dramatische Situation der Partei aufmerksam: "Wir werden von Leuten, die ihr Leben lang nichts anderes gewählt haben als CDU, beiseite genommen, und die sagen: Das hat sich jetzt erledigt", berichtete er. Janssen habe politisch viel vorzuweisen, "aber die Glaubwürdigkeit ist weg". Dann erkläre der Bürgermeister auch noch öffentlich, er sei nicht "Untertan" der CDU, und verlange, dass seine Bilder von den CDU-Internetseiten entfernt würden, wolle aber weiter für die Partei kandidieren: "Das ist realitätsfern.

" Janssen warb um Sympathien. Er glaube, "dass ich auch nach wie vor Ihr Vertrauen verdiene". Üble Gerüchte hätten ihn "zutiefst persönlich verletzt"

(RP)
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