Xanten "Hässliche Fresse" kostet Geldbuße von 600 Euro

Xanten · Die Aufforderung an eine Schülerin, sie solle wegen ihrer "hässlichen Fresse" eine Schönheits-OP machen lassen, kommt einen Mann aus Xanten teuer zu stehen. Er muss 600 Euro zahlen. Im Gegenzug will das Rheinberger Amtsgericht das Verfahren gegen den 23-Jährigen wegen Beleidigung und Nötigung einstellen. Der Xantener stand vor Gericht, weil er seinen Vermieter genötigt und eine Schülerin beleidigt haben sollte. Die Beleidigung räumte er ein und entschuldigte sich vor Gericht.

"Ich fand das ganz furchtbar", sagte die Zeugin aus. Sie sei eigentlich eher zufällig dabei gewesen, als der Vermieter des Angeklagten ihm die Kündigung überreichte. Warum sie ins Visier des Angeklagten geriet, könne sie nicht sagen. Zuvor habe es eine laute Argumentation der beiden gegeben. Streitpunkt war die Auflösung eines Mietverhältnisses, in dem der Angeklagte drohte, ihm "die Fresse zu polieren", sagte der 56-Jährige aus. "Warum sich das so hochgeschaukelt hat, weiß ich nicht", gab er an. An sich hätte er aber wohl keine Anzeige erstattet, wäre die unbeteiligte Schülerin nicht einbezogen worden. Die allerdings habe sich das ganze sehr zu Herzen genommen. Die Vertreterin der Staatsanwaltschaft war entsetzt, gerade bei Minderjährigen müsse man vorsichtig sein, was man sage.

Weil der Angeklagte die Beleidigung einräumte und der Mietstreit inzwischen beendet ist, stimmte sie einer Einstellung allerdings zu.

(BL)
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