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Leichtathletik Der Mann mit der Pistole

Leichtathletik · Kurt Koch feiert ein bemerkenswertes Jubiläum. Der 71-Jährige ist für den Leichtathletik-Verband seit mittlerweile 50 Jahren als Kampfrichter im Einsatz. Der Starter hat auch in Wesel schon viele Athleten auf die Strecke geschickt.

 Kurt Koch vom Isselburger Turnverein hat bei unzähligen Leichtathletik-Veranstaltungen den Startschuss abgefeuert – hier ist er 2006 bei der Deutschen Mehrkampf-Meisterschaft in Wesel im Einsatz.

Kurt Koch vom Isselburger Turnverein hat bei unzähligen Leichtathletik-Veranstaltungen den Startschuss abgefeuert – hier ist er 2006 bei der Deutschen Mehrkampf-Meisterschaft in Wesel im Einsatz.

Foto: Koster

Kurt Koch kann sich noch gut an den Moment erinnern, als seine Schreckschusswaffe ihrem Namen im wahrsten Sinne des Wortes gerecht wurde. "Es war in den 70er Jahren bei einem Sportfest für Kinder in Hiesfeld, als ich plötzlich einen Flecken auf der Laufbahn bemerkte", erzählt der 71-Jährige. Die Ursache: Ein kleiner Junge hatte sich vor Angst in die Hose gemacht, nachdem Koch das Startsignal abgefeuert hatte.

Ein Plausch mit Jürgen Hingsen

Der "Mann mit der Pistole", wie er in Leichtathletik-Kreisen liebevoll genannt wird, kann viele solcher Anekdoten erzählen. Schließlich kann der Mann vom Isselburger Turnverein ein seltenes Jubiläum vorweisen. Kurt Koch ist seit 50 Jahren als Kampfrichter für den Deutschen Leichtathletik-Verband und den Leichtathletik-Verband Nordrhein im Einsatz. Mit seiner Starterpistole hat der Isselburger, der vor drei Jahren für seine Verdienste die Goldene Ehrennadel mit Lorbeerkranz des Verbandes Nordrhein erhielt, unzählige Stars auf die Reise geschickt.

Gerne erinnert sich Kurt Koch an seinen Auftritt im Duisburger Wedaustadion im Jahr 1991, als vor ihm in Merlene Ottey, Katrin Krabbe und Heike Drechsler drei der schnellsten Frauen der Welt ihre Startpositionen einnahmen. Oder an den Zehnkämpfer Jürgen Hingsen, der abseits vom Wettkampf-Stress immer für einen kleinen Plausch zu haben war.

Seine Kampfrichter-Premiere feierte der Isselburger 1962 bei einer Hochsprung-Kreismeisterschaft in Wesel. Zwei Jahre später sollte er seine eigentliche Passion entdecken. Anlässlich der Kreis-Waldlaufmeisterschaften, die 1964 in Anholt ausgetragen wurden, feuerte Kurt Koch seinen ersten Startschuss ab. Seitdem ist er an unzähligen Wochenenden mit seiner Pistole im Koffer unterwegs gewesen: "Ich komme auf etwas mehr als 1000 Einsätze", sagt Koch, der in Wesel unter anderem bei den großen Leichtathletik-Veranstaltungen im Auestadion oder beim Halbmarathon von GW Flüren das Startsignal gibt.

Ehefrau Rita hat in all' den Jahren immer Verständnis für das Hobby ihres Mannes gezeigt. Zumal Kurt Koch stets versucht hat, seine Leidenschaft mit der Familie in Einklang zu bringen. "Als meine Tochter Ulrike noch klein war, habe ich mich beim Verband sehr oft für Veranstaltungen im Wedaustadion gemeldet. Dann habe ich die beiden Frauen nämlich vorher am Duisburger Zoo abgesetzt", erinnert er sich.

Fahrradtour statt Olympia

Der Isselburger war so oft mittendrin im Geschehen, dass ihn Fernseh-Übertragungen selbst großer Ereignisse kalt lassen. In Kürze wird er die Olympischen Spiele in London nur am Rande verfolgen. "In der Zeit unternehme ich lieber eine Fahrradtour. Das Wichtige erfahre ich ohnehin aus der Zeitung."

(RP/rl)
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