Wesel Pfarrer Junge feierlich ins Amt eingeführt
Wesel · Ein großes Fest für die evangelische Gemeinde Bislich-Diersfordt-Flüren und all die Menschen, die ihr nahestehen, war der Gottesdienst zur Einführung des neuen Pfarrers Winfried Junge am Sonntag in Flürens Christuskirche.
Als Pfarrer Armin Becker im März 2016 erkrankt war, hatte Winfried Junge seine Stelle in der Kirchengemeinde Bislich-Diersfordt-Flüren - zunächst als Vertretung - übernommen. Nach fast zwei Jahren stand fest, dass Becker aus gesundheitlichen Gründen zum 1. Dezember in den Ruhestand gehen wird. Am 2. Dezember wurde Winfried Junge einstimmig zum neuen Gemeindepfarrer gewählt. Mit einem Festgottesdienst in der Christuskirche Flüren wurde er nun offiziell in das Amt eingeführt.
Nun walte der "Hirte" Winfried Junge hier, sagte Superintendent Thomas Brödenfeld in seiner Ansprache zur feierlichen Einführung des 1955 in Oberhausen geborenen evangelischen Theologen. Auf welch verschlungenen Pfaden dieser hauptsächlich als sogenannter Springer eingesetzte, zwischenzeitlich als selbstständiger Familientherapeut arbeitende engagierte Geistliche schließlich nach Flüren kam, berichtete unsere Redaktion bereits. Jetzt fühlt er sich endlich angekommen, und die Gemeindemitglieder fühlen sich ihrerseits verständnisvoll getragen. Vertreter benachbarter evangelischer und katholischer Pfarreien, der Stadt, persönliche Freunde, die Feldmarker Bläser, der Gospelchor mit dem Lied "You raise me up", die Pfadfinder, der Kindergarten - also, wer irgendwie mitfühlte, war da mit einem besonderen Geschenk. "Die Hochzeit von Kanaa" wurde gefeiert: das Wunder des Weines, der als Wasser geschöpft und durch Jesu Wort und den durch Maria vorgelebten Glauben in die köstliche Süße verwandelt wurde. Hier geschah es durch die Bereitschaft zur Mitarbeit, auch das Mitsingen der Gemeindelieder zählte dazu.
Seit zwei Jahren arbeitet Pastor Junge im niederrheinischen Ort und hat dort Wurzeln geschlagen, "weil Gott an meiner, an unser aller Seite ist". "Wir sind dankbar und froh", sagte Thomas Brödenfeld.
"Ich bin angekommen", bekannte Junge. Sehr lebendig war sein "Predigtgespräch", in dem Aktive der Gemeinde, und das sind erstaunlich viele, Frauen zumeist, die Gesprächspartner waren. Sie gossen Wasser in kleine Tonkrüge, während die Gemeinde "Tragt in die Welt nun ein Licht" sang. Jeder in der Kirche Anwesende bekam einen kleinen Tonkrug geschenkt. Beim Abschiedslied, dem irischen Reisesegen, reichten alle in der Kirche einander die Hände - eine in sich geschlungene lange Kette.
In einer kurzen Rede bedankte sich Junge noch einmal persönlich bei allen, die ihn auf seinem Weg unterstützt haben, begleiteten und für ihn da waren, wenn er einmal seine Stärke verlor. Er richtete sich an die Gemeinde mit den Worten: "Ich danke diesen Menschen von Herzen."
