Wesel "Mobile Redaktionen" mit munteren Debatten

Wesel · Weitere Reaktion bei den "Mobilen Redaktionen" am Samstag und am Mittwoch: Hischam Rifai aus Blumenkamp würde es sehr begrüßen, wenn Wesel eine zweite A-3-Anschlussstelle an der B 70 bei Brünen bekäme.

 RP-Redakteurin Julia Lörcks (l.) im Gespräch mit Jana Buss (18) und Mandy Kramer (r.) (18). Die beiden shoppen in Oberhausen und skaten in Bocholt.

RP-Redakteurin Julia Lörcks (l.) im Gespräch mit Jana Buss (18) und Mandy Kramer (r.) (18). Die beiden shoppen in Oberhausen und skaten in Bocholt.

Foto: bosm

"Dass man 15 Minuten benötigt, um auf die Autobahn zu kommen, ist für vernünftige Firmen ein Grund, sich nicht in Wesel anzusiedeln", sagt er.

An der RP-Zukunftswand notierte Marianne Beykirch ihre Meinung. "Ich liebe meine Heimatstadt", sagt die 88-Jährige. Kritik übt sie lediglich an "Stolpersteinen auf dem Großen Markt". Sie wünscht sich "mehr Geschäfte am Kaldenberg". Leute, die über Unkraut meckern und gleich nach dem ASG rufen, kann Klaus Gessner nicht verstehen. "Das kann man doch eben selbst wegmachen", sagt er.

Auch Brigitte Best aus Büderich begibt sich lieber "in die Lobecke" und findet die Bepflanzung auf dem Bahnhofsvorplatz "ganz toll". Nicht minder begeistert ist sie von der kunstvoll beleuchteten Rheinbrücke, wobei ihr die dusteren Radwege aber "gruselig" vorkommen. Das Kulturangebot Wesels liegt Johanna Luers besonders am Herzen. Mehr Schwung wünscht sich bei dezentralen Projekten, sprich lokalen Projekten der Energiewende und einen Lebensmittelladen in der Stadt.

Rolf Thiemann hat einen Vorschlag für eine neue Veranstaltung: Ein Eselmarkt oder Eseltreffen würde doch gut zur Stadt passen. Damit könne man in allen Landen werben: "Jeder soll seinen Esel mitbringen."

An einem Bundestreffen der Taucherjugend arbeitet Horst Kleindiek, Ehrenvorsitzender und Gründer des Barrakuda-Clubs Wesel. Es soll 2014 stattfinden, weil dann das Tauchertreffen zum 35. Mal Bestandteil der PPP-Tage ist. Die meiste Zeit lebt der 74-Jährige in Spanien, aber auf vier bis sechs Wochen Wesel im Jahr kann er nicht verzichten. "Das ist meine Heimatstadt", sagt Kleindiek. Er beklagt das Sterben der Tante-Emma-Läden, wünscht sich "freies Tauchen im Auesee für die ansässigen Vereine" und der Stadt, "dass sie ihr Flair behält".

Eveline Stein geht es ums Stadtbild. Statt des schönen Vorbaus am früheren Grabitz-Haus sei da jetzt ein Frittenbuden-Rauchfang sagt sie und beklagt, dass gegenüber statt des Rathauses der Kaufhof steht. Volksbank-Vorstand Gerhard Wölki sieht sich in der ersten Reihe derjenigen, die Zukunft gestalten wollen: "Wir kümmern uns um Unternehmensnachfolge."

RP-Leser Hans-Dieter Ebel hat gleich zwei Vorschläge, wie Wesel attraktiver werden könnte. "Eine Boulebahn an der Rheinpromenade würde sich gut machen. Ebenso ein Restaurant auf dem Brückenpfeiler am Ende der alten Bundesstraße linksrheinisch. Von dort hätten Gäste einen wunderbaren Blick."

Wildtrud Heuer aus Blumenkamp vermisst ihn ihrem Stadtteil einen Nahversorger. Sie weiß, dass Betreiber von Supermärkten Grundstücke an vielbefahrenen Straßen fordern. "Das ist ja unser Problem, dass wir da nichts haben." Ihr Sohn Frank unterstützt den am "Heißen Draht" zur Redaktion schon oft vorgebrachten Wunsch nach einer Buslinie zur Rheinpromenade. Zudem wünschen sich Mutter und Sohn, dass sich die international besetzte Nato-Fernmeldeeinheit 1st NSB in der Schill-Kaserne während eines Tages der offenen Tür einmal der Öffentlichkeit präsentiert.

Petra Binding aus Friedrichsfeld kommt gelegentlich zum Einkaufen nach Wesel. Zwar gefällt ihr die umgestaltete Fußgängerzone. Was sie allerdings ärgert: "Es gibt kein Parkleitsystem, zu wenige Parkplätze und dann finde ich, dass man nicht auch noch im Parkhaus zahlen sollte, wenn man hier schon einkauft."

Jana Buss und Mandy Kramer aus Wesel fahren zum Shoppen nach Oberhausen, zum Skaten nach Bocholt und zum Ausgehen nach Duisburg. Den beiden 18-Jährigen fehlen ansprechende Freizeitangebote in Wesel. Vor allem im Sportbereich. Die Nachbarstadt Bocholt sei in dieser Hinsicht ein gutes Vorbild. "Dort gibt es viele Angebote für die Jugend — und einen super Skaterpark", sagt Buss.

(RP/jul)
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