Wesel CDU diskutiert über Sekundarschule

Wesel · Sekundarschule oder Gesamtschule? Das war die Frage, mit der sich 21 CDU-Fraktionsmitglieder auf der Klausurtagung beschäftigten. Als Referent war Wolf Krämer-Mandeau, Leiter der Gruppe Bildung und Region aus Bonn, eingeladen.

 Rauchende Köpfe bei der CDU: Ulrich Richartz (r.), Jürgen Linz (2.v.l.) und Birgit Nuyken (l.) hatten am Samstag Gelegenheit zur Meinungsbildung in Sachen Schuldebatte. Moderiert wurde die Klausurtagung von Thomas Ahls (Mitte), Bürgermeister aus Alpen. Als Referent war Wolf Krämer-Mandeau (2.v.r.) zugegen.

Rauchende Köpfe bei der CDU: Ulrich Richartz (r.), Jürgen Linz (2.v.l.) und Birgit Nuyken (l.) hatten am Samstag Gelegenheit zur Meinungsbildung in Sachen Schuldebatte. Moderiert wurde die Klausurtagung von Thomas Ahls (Mitte), Bürgermeister aus Alpen. Als Referent war Wolf Krämer-Mandeau (2.v.r.) zugegen.

Foto: Malz

Die CDU-Fraktion im Rat der Stadt Wesel setzt sich derzeit mit dem Thema "Sekundarschule in Wesel" auseinander. Bei einer Klausurtagung im Waldhotel Tannenhäuschen wurde sowohl die Option einer neuen Sekundarschule als auch die einer zweiten Gesamtschule diskutiert. "Wir stehen vor einem tiefgreifenden Wandel", sagte Ulrich Richartz.

Der Vorsitzende des Schulausschusses im Weseler Stadtrat skizzierte die Probleme, mit denen die Politik zu kämpfen hat: "Wir müssen oft das politisch nachzeichnen, was die Eltern mit den Füßen abstimmen", so Richartz. Die Klausurtagung sollte der Information und Meinungsbildung der 21 anwesenden CDU-Fraktionsmitglieder dienen. Als Referent eingeladen war Wolf Krämer-Mandeau, Leiter der Projektgruppe Bildung und Region aus Bonn.

"Wir befinden uns in einer bundesweiten Umbruchsituation", sagte Krämer-Mandeau. Durch den Rückgang der Schülerzahlen im Zuge des demografischen Wandels werde es künftig in der Schullandschaft zu Verteilungsproblemen kommen. "Die Stadt Wesel muss mit deutlich anderen Zahlen arbeiten als in der Vergangenheit", so der Referent. Künftig werde es keine 500 Einschulungen mehr geben.

Während die Gymnasien und die Gesamtschule an Attraktivität kaum verlieren werden, sei an beiden Realschulen mit einem Rückgang der Schülerzahlen zu rechnen. "Die Hauptschule wird immer mehr marginalisiert", so Krämer-Mandeau. Die Gründung einer zweiten Gesamtschule in Wesel beurteilte der Referent kritisch. Bei 500 Geburten müssten 70 bis 80 Prozent eines Jahrgangs das Abitur anstreben, um die dann vorhandenen Plätze in der allgemeinbildenden Oberstufe zu füllen. Diese Zahl sei aber kaum zu erreichen. "Wenn Sie eine Gesamtschule machen, hat das Folgewirkungen für die nächsten Jahre", betonte Krämer-Mandeau. Abzuwarten sei auch die Entwicklung der neu gegründeten Gesamtschule in Hamminkeln. Pendelbewegungen könnten die Schülerzahlen in Wesel weiter beeinflussen.

Moderator Thomas Ahls (CDU), Bürgermeister der Gemeinde Alpen, die im August 2012 eine Sekundarschule eingeführt hat, warb für eine regionale Schulentwicklungsplanung. "Schulen des längeren gemeinsamen Lernens haben Zulauf. Wir müssen den Elternwillen zur Kenntnis nehmen", sagte Ahls. Die CDU tue sich mit dem Schulkompromiss nach wie vor schwer, doch es sei wichtig, für die Schülerinnen und Schüler der auf Dauer nicht zu haltenden Hauptschulen eine Perspektive zu schaffen.

(krsa)
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