Wesel/Düsseldorf Altana wächst und investiert weiter

Wesel/Düsseldorf · Wesels Vorzeigeunternehmen bleibt in der Erfolgsspur: Altana steigert Umsatz und Ergebnis, steckt weiter rund 100 Millionen Euro in Investitionen und kümmert sich neben dem globalen Geschäft um Kindergartenplätze in Wesel.

 Forschung und Entwicklung sowie die Gewinnung ambitionierter Nachwuchskräfte sind für die Altana AG – hier eine Szene aus dem Byk-Labor – das A und O.

Forschung und Entwicklung sowie die Gewinnung ambitionierter Nachwuchskräfte sind für die Altana AG – hier eine Szene aus dem Byk-Labor – das A und O.

Foto: altana

Beste Aussichten hoch über der Landeshauptstadt: Im 23. Stock des GAP-15-Büroturms am Graf-Adolf-Platz präsentierte die Altana AG am Freitag ihre Geschäftsergebnisse 2012. Sie knüpfen nahtlos an die Erfolgsgeschichten der Vorjahre an. Wesels Vorzeigeunternehmen legte trotz schwierigen Umfelds zu und will an seiner Wachstumsstrategie festhalten. Dies erklärte Vorstandsvorsitzender Dr. Matthias L. Wolfgruber mit Finanzvorstand Martin Babilas vor sechs körperlich anwesenden Journalisten und 270 weiteren Zuschauern, die sich online der Pressekonferenz zugeschaltet hatten.

Ungeachtet der schwächeren Prognosen für die Branche hat Altana beim Umsatz gut fünf Prozent zugelegt. In der Vielzahl der Zahlen fürs abgelaufene Geschäftsjahr (siehe Info) beeindrucken jene, die den Anspruch des Hauses ausmachen. "Wir wollen führend sein in allem, was wir tun", sagte Dr. Wolfgruber. Das setzt permanente Innovation auf Feldern voraus, die möglichst nicht auch von Mitwettbewerbern beackert werden. So steckte die AG im vergangenen Jahr 102 Millionen Euro in Forschung und Entwicklung. Ein Rekordergebnis.

80 Prozent der Altana-Produkte sind Spezialitäten für spezielle Kunden aus der Lack- und Kunststoffindustrie. Wolfgruber räumte ein, dass der aktuell schwächelnde Autoabsatz sich auch bei Altana bemerkbar machen könnte, beurteilte die Abhängigkeit aber geringer. "Wir sind auf dem Pfad, den wir uns vorgenommen haben", sagte er zur Entwicklung im ersten Quartal 2013. Neben der Autobranche (15 Prozent) sind Bau (15 bis 20), Elektro und Elektronik (20) und Druck/Grafik (20) die wesentlichen Sparten, die vom Konzern beliefert werden.

"Wir wollen nicht um der Größe willen, sondern profitabel wachsen", sagte Wolfgruber. Akquisitionen (Zukäufe von Unternehmen) stehen weiter auf dem Programm. "Finanziell sind wir hervorragend gerüstet." Aber, so der Vorstandsvorsitzende weiter, "es muss Spezialchemie sein".

Bei weiter unsicherer wirtschaftlicher Entwicklung, vor allem in Europa, bleiben die Altana-Verantwortlichen optimistisch. Dr. Matthias L. Wolfgruber rechnet 2013 mit einem Umsatzplus im unteren einstelligen Prozentbereich. Mehr als 100 Millionen Euro sollen investiert werden. Dabei geht es vorrangig um Großprojekte wie den Ausbau der Byk-Produktion in Wallingford (USA).

Hoch über Düsseldorf lässt sich mit Blick auf den Niederrhein gut über die Welt reden. Und über Wesel, wo die Forschung einen besonderen Stellenwert besitzt und Frauenförderung ein Thema im Konzernsitz ist. Leading women@altana nennt sich ein Netzwerk, das die Sache voranbringen will. 27 Prozent der Beschäftigten sind Frauen, nur 17 Prozent sind in Führungspositionen. "Wir sprechen mit der Stadt über mehr Kindergartenplätze", sagte Wolfgruber zum Feld Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Dennoch meint er, dass Frauen sich oftmals nicht trauen, Führungsposten zu übernehmen, und deshalb Ermutigung brauchen. "Deshalb wollen wir Barrieren wegräumen und schauen, was dann zu tun ist."

(RP/ac)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort