Wesel 21.000 Puten werden gekeult

Wesel · In einem Stall in Mehrhoog sind Tiere an der Geflügelpest erkrankt. Da der Betrieb in Haldern ansässig ist, müssen auch dort Puten getötet werden.

 In diesem Stall auf Mehrhooger Gebiet war das hochansteckende Virus entdeckt worden. Hier begann gestern die Keulung der Tiere.

In diesem Stall auf Mehrhooger Gebiet war das hochansteckende Virus entdeckt worden. Hier begann gestern die Keulung der Tiere.

Foto: Kreis Wesel

Seit November sind die Geflügelzüchter am Niederrhein in Alarmbereitschaft. Wegen des aggressiven Vogelgrippevirus H5N8 haben die Kreisveterinärämter eine seitdem andauernde Stallpflicht verhängt. Aus gutem Grund: Nachdem über die Weihnachtstage bei einem Betrieb in Rees-Aspel das Virus entdeckt wurde und 16.000 Puten gekeult werden mussten, ist jetzt bei einem weiteren Putenzüchter in Mehrhoog die Krankheit aufgetreten. Dort und in einem Stall in Haldern müssen jetzt weitere rund 21.000 Puten getötet werden. Die Vergasung der Tiere hat gestern begonnen und soll bis heute andauern.

Nach Angaben des Kreis Weseler Amtstierarztes Dr. Antonius Dicke hatte ein Tierarzt bei einer Routinekontrolle am Montag einige wenige tote Tiere in dem Stall in Mehrhoog entdeckt und daraufhin Proben an ein Privatlabor weitergeleitet. Nachdem am Dienstag die Zahl der toten Tiere dann schon auf rund 60 angestiegen war, ließ auch der Kreis Wesel Proben der verendeten Tiere nehmen, die an das staatliche Labor in Krefeld gingen. "Beide Auswertungen bestätigten den Verdacht, dass es sich um Vogelgrippe handelt", so Dr. Dicke. Endgültige Gewissheit, dass die Tiere an dem sehr aggressiven und hochansteckenden H5N8-Virus erkrankt waren, gab es gestern Morgen, nachdem das Friedlich-Löffler-Institut, das Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit, die Proben untersucht hatte. Folge: Sämtliche Puten des Betriebes müssen getötet werden.

Da die Ställe des Landwirts in Meerhoog und Haldern Luftlinie nur wenige hundert Meter auseinander liegen, werden auch die Tiere aus dem Halderner Bestand gekeult, auch wenn dort selbst bislang keine Fälle auftraten. Aufgrund der geringen Entfernung werden die beiden Ställe seuchentechnisch als Einheit betrachtet. 12.800 Tiere fallen dem auf Kreis Klever Seite zum Opfer. Weitere 8200 werden auf Kreis Weseler Gebiet mit Gas getötet. Heute soll die Entsorgung der Tierkadaver abgeschlossen werden.

Schon gestern Morgen, als noch von einem Verdachtsfall auszugehen war, wurde die L7, ehemals B8, zwischen der Bahnhofstraße Haldern und der Bahnhofstraße in Mehrhoog in beiden Fahrtrichtungen bis heute Abend gesperrt.

Zudem wurden auch die vorhandenen Sperr- beziehungsweise Beobachtungszonen neu justiert: Für den Raum Rees gibt es keine Veränderungen, im Kreis Wesel dehnen sie sich drei Kilometer weiter als bisher in östlicher Richtung (Hamminkeln, Wesel, Xanten) aus. In den Gebieten gelten Beschränkungen: Geflügel muss im Stall gehalten und darf nicht transportiert werden - im Sperrbezirk 21 Tage ab dem letzten Geflügelpest-Nachweis, im Beobachtungsgebiet 15 Tage. Nutzgeflügel im Sperrbezirk werden regelmäßig untersucht. Es gelten strenge Regelungen für Hygiene und Desinfektion. In Rees gibt es 170 Betriebe, die Geflügel züchten. 237.000 Tiere sind registriert. Im Raum Wesel sind 260 Geflügelzüchter den Behörden bekannt.

(RP)
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