Wermelskirchen Zweites Hauptschuldorf ist endlich fertig

Wermelskirchen · Vier Monate später als geplant kann die Schule sieben Klassenräume in dem neuen Gebäude nutzen. Beim Bau stellte die Stadt große Mängel fest, die behoben werden mussten. Das Schuldorf kostet 420 000 Euro weniger als kalkuliert.

 Bürgermeister Eric Weik (r.) übergab gestern symbolisch den Schlüssel für die Nutzung des zweiten Schuldorfs der Hauptschule an Leiter Gebhard Lehr. Die Schüler freuen sich, dass sie endlich die neuen Räume nutzen können.

Bürgermeister Eric Weik (r.) übergab gestern symbolisch den Schlüssel für die Nutzung des zweiten Schuldorfs der Hauptschule an Leiter Gebhard Lehr. Die Schüler freuen sich, dass sie endlich die neuen Räume nutzen können.

Foto: Jürgen Moll

Der Bürgermeister versuchte, die Situation mit Humor zu nehmen: "Das neue Schuldorf der Hauptschule sollte zum Ende der Ferien fertiggestellt sein. Das ist auch geschehen - leider nicht zum Ende der Sommerferien, sondern erst jetzt", sagte Eric Weik gestern Morgen während einer kleinen Feierstunde zur symbolischen Schlüsselübergabe für das zweite Hauptschuldorf.

Weil das belgisch/niederländische Unternehmen beim Bau erheblich pfuschte, verzögerte sich die Errichtung des neuen Gebäudes in Modulbauweise um ganze vier Monate. "Es war für uns alle eine schlimme Situation", sagte Weik immer noch verärgert. "Das hätte einfach nicht passieren dürfen." Der Bürgermeister dankte vor allem Schulleiter Gebhard Lehr für dessen Verständnis und Flexibilität. "Manuel Neuer wird vielleicht am Montag Weltfußballer. Für mich ist Herr Lehr der beste Schulleiter 2014", rief Weik den Schülern im Foyer der Hauptschule zu. Die Kinder quittierten diese Aussage mit lautem Applaus. Zudem dankte Weik Dagmar Strehlow-Toussaint, der Leiterin der Grundschule Ost, und Dietmar Paulig, dem Leiter der Sekundarschule, für deren vorbildliche Zusammenarbeit. Beide Schulen sind im Hauptschulgebäude untergebracht.

Frank Kieseler vom städtischen Gebäudemanagement erhielt ein Sonderlob. Weik: "Er hat der Firma, die als Generalunternehmer den Bau verantworten sollte, am Ende alles abgenommen. Ohne ihn würde das Schuldorf heute nicht hier stehen."

Das zweite Schuldorf war erforderlich, da die Sekundarschule schneller wächst, als die auslaufende Hauptschule Schüler verliert. Es mussten Ersatzflächen geschaffen werden. Sieben Klassen mussten daher zum Beginn des laufenden Schuljahres irgendwie untergebracht werden. In den Sommerferien habe er eine Krisensitzung nach der anderen gehabt, erzählte Lehr. Gemeinsam habe man aber schnell eine Lösung für das Raumproblem gefunden. Obwohl er zugeben musste: "Zwischenzeitlich haben wir schon daran gezweifelt, dass wir jemals dieses Gebäude nutzen werden."

Gestern war Lehr einfach nur erleichtert, dass die Übergangszeit nun endgültig ein Ende hat. "Die neuen Räume sind schön - aber auch schön klein", sagte Lehr. Die Schüler werden ab sofort in knapp 51 Quadratmeter großen Klassenräumen unterrichtet. Die Räume sind etwas kleiner als zunächst geplant. Dort müssen laut Lehr jetzt jene Klassen unterrichtet werden, die maximal 22 Schüler haben. "Es ist das einzige Gebäude auf der Welt, das während der Bauphase geschrumpft ist", sagte er.

Die Klassenräume sind modern ausgestattet. "Wenn man das Schuldorf betritt, fühlt es sich an wie in einem Fertighaus", berichtete der Schulleiter. In jedem Raum werde noch eine interaktive Tafel ("Whiteboard") installiert. Lehr lobte noch einmal ausdrücklich die tolle Zusammenarbeit mit Dietmar Paulig und den übrigen Kollegen der Sekundarschule. "Das klappt alles hervorragend."

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort