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Wermelskirchen Verein will Theater auf kleiner Bühne

Wermelskirchen · Der Kulturverein hat Ideen für die Theaterszene in Wermelskirchen vorgestellt. Als Spielstätte schlägt er das "Film-Eck" vor. In zwei Testvorführungen soll zunächst die Resonanz der Besucher ermittelt werden. Ohne Sponsoren geht es nicht.

Unbekannte, aber äußerst talentierte Darsteller statt aus dem Fernsehen bekannte Schauspieler — der Kulturverein Wermelskirchen möchte die Theaterszene vor Ort ganz neu aufstellen. Da Tourneetheater ohne geeignete Spielstätte nicht mehr möglich ist, möchte es der Verein künftig mit Theater auf kleiner Bühne versuchen. Ideen für die neue Theaterszene in Wermelskirchen stellte gestern Vereinsmitglied Peter Scheben bei der Jahreshauptversammlung des Vereins vor.

"Wollen wir den Verein auflösen und das restliche Geld aus der Vereinskasse beim Bürgermeister abgeben? Oder wollen wir gemeinsam — mitten in Wermelskirchen — etwas Neues versuchen?", fragte Scheben in die Runde. In Köln gebe es etwa 35 mittelgroße Kleinbühnen, die hervorragende und anspruchsvolle Programme bieten. "Diese Bühnen möchten wir nach Wermelskirchen holen", betonte Scheben. Er habe die Bühnen kontaktiert und angefragt, ob sie sich solch ein Engagement vorstellen könnten. "Bisher hat noch keiner ,Nein' gesagt." Im Gegenteil: "Alle würden gerne in Wermelskirchen Gastspiele geben — wir haben eine große und attraktive Auswahl", berichtete Scheben.

Es gebe in Wermelskirchen zwar keinen großen Saal mehr für Theateraufführungen. Laut Scheben reiche aber auch ein überschaubarer und gemütlicher Raum aus, der Atmosphäre hat und in dem man sich wohlfühlt. Als Spielstätte hat er das "Film-Eck" ins Auge gefasst. Aus bautechnischer Sicht sowie mit Blick auf den Brandschutz gebe es keine Bedenken. "Eine Bestätigung aus dem Rathaus liegt uns vor." Es gebe im "Film-Eck" zwar noch keine Garderobe und keine Umkleideräume in Bühnennähe. "Aber das hält die Akteure der Kleinbühnen nicht auf. Sie improvisieren — und keiner merkt es", betonte Scheben.

Ob ein solcher Neuanfang in Wermelskirchen funktioniert, hänge alleine von der Anzahl der Besucher und ihrer Einstellung ab, verdeutlichte Scheben und brachte es auf den Punkt: "Wenn wir nur 50 Zuschauer zusammenbekommen, können wir nicht weitermachen." Scheben bot an, die Gespräche mit interessierten Bühnen zu Ende zu bringen und zu ermitteln, welche Stücke in Wermelskirchen gezeigt werden könnten, ob die Technik stimmt und ob die Gastspiele auch finanzierbar sind. Der nächste Schritt: Der Kulturverein plant zwei Testvorführungen. Dafür sprachen sich die Mitglieder einstimmig aus. Um die Tests zu stemmen, stimmten sie auch einer Aufstockung des finanziellen Budgets zu. So können Theaterleitungen und Schauspieler Umfeld und Publikum kennenlernen und entscheiden, ob sie weitermachen wollen. So könne der Verein eventuellen Handlungsbedarf (Technik, Programm etc.) feststellen. Und so können die Besucher sich für eine Weiterführung des Theaters unter geänderten Bedingungen entscheiden. Voraussetzung: Alle bisherigen Abonnenten und interessierten Bürger, die die Teststücke sehen möchten, werden gebeten, Karten verbindlich zu bestellen. Scheben: "Wir wissen, dass dieses Verfahren mit Unwägbarkeiten behaftet ist, es bleibt uns aber keine andere Möglichkeit."

Er machte deutlich, dass der Kulturverein auf Hilfe von Sponsoren angewiesen sein wird. Bei Eintrittspreisen von 18 Euro und einer Auslastung von 90 Prozent betragen die Einnahmen pro Abend etwa 1800 Euro. Die Gesamtkosten pro Veranstaltung liegen jedoch bei knapp 4000 Euro. "Wir hoffen, diese Finanzierungslücke durch Sponsorengelder zu füllen", sagte Scheben. Dieses Problem werde man aber erst nach erfolgreichen Tests angehen.

Die übrigen Mitglieder und Anwesenden nahmen die neuen Pläne positiv auf. "Es täte mir sehr weh, wenn dieser Kulturbereich aus der Stadt verschwinden würde. Daher freue ich mich über den Versuch, es noch mal zu probieren", sagte zum Beispiel Friedel Burghoff.

(RP)
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