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Wermelskirchen Bürger besorgt über Fäkalien im Eifgenbach

Wermelskirchen · Der Zulauf des Schmutzwassers in den Bach ist laut Stadtverwaltung erlaubt. Es kann aber vorkommen, dass Toilettenpapier am Zulaufgitter hängen bleibt. Dieser unschöne Anblick soll bald behoben werden.

 Seit einigen Tagen warnt ein Schild an der Frohntaler Brücke vor angeblicher Gefahr durch Fäkalien im Eifgenbach. Das Schild steht laut Aussage der Stadtverwaltung dort illegal, es hätte genehmigt werden müssen.

Seit einigen Tagen warnt ein Schild an der Frohntaler Brücke vor angeblicher Gefahr durch Fäkalien im Eifgenbach. Das Schild steht laut Aussage der Stadtverwaltung dort illegal, es hätte genehmigt werden müssen.

Foto: Radermacher

Neugierig bleibt die Frau am Mittwochnachmittag mit ihrem Hund an der Frohntaler Brücke und betrachtet das Schild. Darauf ist folgende Botschaft zu lesen: "Warnung! Gefahr für Mensch und Tier! Besonders bei oder nach Regenfällen können Fäkalien in den Eifgenbach gelangen. Lassen Sie weder Ihren Hund aus dem Bach trinken noch Kinder darin spielen. Rettet das Eifgental!"

In den vergangenen Tagen haben sich vermehrt BM-Leser gemeldet, denen dieses Schild und folgende Situation aufgefallen ist: Besonders nach starken Regenfällen fließt Schmutzwasser aus einem Regenüberlaufbecken in den Eifgenbach. Dieses Becken der Stadt ermöglicht durch sein Speichervolumen den Rückhalt von Mischwasser, das bei hohem Zufluss nicht direkt von der Kläranlage übernommen werden kann, erklärt der Technische Beigeordnete Dr. André Benedict Prusa auf Anfrage. Das Wasser aus diesem Becken könne aber sogenannte Schwimm- und Schwebstoffe, zum Beispiel Toilettenpapier oder Hygieneartikel, enthalten, die sich dann am Einlauf in den Eifgenbach absetzen. Dieser unschöne Anblick verärgert viele Wanderer und Spaziergänger.

Diese fragen sich: Ist der Zulauf in den Bach überhaupt erlaubt? Wie gefährlich ist das "Fäkalien-Wasser"? Für den Technischen Beigeordneten ist die Sache klar: Der Zufluss in den Eifgenbach ist rechtens. "Die Einleitungsgenehmigung ist erteilt. Es ist erlaubt, dass eine Mischung aus Regenwasser und Fäkalwasser in den Eifgenbach fließt", sagte Prusa. Dies sei auch nicht gesundheitsgefährdend. "Es würde keine Genehmigung erteilt werden, wenn dadurch eine Gefahr entstehen würde", betonte Prusa, "dem Eifgenbach macht das nichts aus." Monika Ebers, Sprecherin des Wupperverbands, bestätigte seine Aussagen: "Da das Mischwasser durch Regen stark verdünnt ist und sich viele Inhaltsstoffe bereits im Überlaufbecken abgesetzt haben, ist eine solche Einleitung zulässig."

Prusa gibt allerdings zu, dass Toilettenpapier am Absperrgitter kein schöner Anblick sei. "Diese Hinweise der Bürger nehmen wir natürlich auf und gehen die Sache an", versicherte er. Heute treffen sich Vertreter der Stadt und der Bezirksregierung Köln als Genehmigungsbehörde zu einem Ortstermin am Eifgenbach. Dabei soll die Frage geklärt werden, wie dieses Problem behoben werden kann. Prusa: "Wir werden dafür sorgen, dass eine mechanische Einrichtung diese Schwebstoffe vorher auffängt, damit sie für Wanderer und Spaziergänger nicht mehr außen am Gitter zu sehen sind."

Auch das Hinweisschild an der Frohntaler Brücke werde man sich ansehen, denn es stehe dort illegal. "Man kann nicht einfach irgendwo ein Schild aufstellen und auf eine Gefahr hinweisen, die nicht existiert", sagte Prusa, der nun die verantwortliche Person ermitteln will. Sollte das Schild nicht wieder freiwillig entfernt werden, müsse die Stadt rechtliche Schritte einleiten.

(RP/jco)
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