Warenhauskonzern: Galeria schließt 16 seiner 92 Warenhäuser
EILMELDUNG
Warenhauskonzern: Galeria schließt 16 seiner 92 Warenhäuser

Wermelskirchen 130 jugendliche Schulabbrecher holen Hauptschul-Abschluss nach

Wermelskirchen · Die enge Zusammenarbeit zwischen der VHS Bergisch Land und dem Jugendamt trägt jetzt Früchte. Eine Sozialarbeiterin begleitet die Jugendlichen auch schon mal zu Vorstellungsgesprächen.

Diese wirklich gute Nachricht hören Jugendpolitiker gern: 130 benachteiligte Jugendliche und Heranwachsende - allesamt Schulabbrecher - haben seit Beginn des Projektes im Jahre 2007 ihren Hauptschulabschluss nach Klasse 9 nachgeholt. Diese erfreuliche Nachricht teilte Martina Schankin dem Jugendhilfeausschuss mit. Sie betreut bei der VHS diesen Bereich. Aktuell besuchen 14 junge Menschen den Kursus - sie machen im ersten Halbjahr ein zehnwöchiges Schnupperpraktikum und im zweiten den Schulabschluss. "Wir achten schon darauf, dass sie weniger Fehlstunden als in der Schule haben", sagte Schankin. Zwei Drittel der Teilnehmer seien praktisch orientiert und mit Spaß dabei - "sie sind dort pünktlich". Ein Drittel drückt lieber die Schulbank, schilderte sie ihre Eindrücke.

Die Erfahrung habe gezeigt, dass die jungen Menschen nach diesem Projekt auch noch ihren Schulabschluss nach Klasse 10 machen wollen - "das sind etwa 70 Prozent der Absolventen. Sie machen das freiwillig. Sie haben plötzlich Lust auf Schule bekommen - und mit einem Abschluss natürlich später viel bessere Aussichten auf einen Ausbildungsplatz", berichtete Schankin.

Schankin arbeitet eng zusammen mit Katja Töbelmann von der Stadtverwaltung. Die Sozialarbeiterin im Jugendamt betreut mit einer Viertelstelle Jugendliche im Übergang von Schule in den Beruf. Dabei geht es vielfach um Schulmüdigkeit oder um Probleme mit dem Elternhaus. "Es ist eine niederschwellige Arbeit. Ich leiste Hilfe oder vermittle die jungen Menschen zu richtigen Ansprechpartnern, zum Beispiel zur Drogenberatung oder zur Psychologischen Beratungsstelle." Sie begleite aber auch Jugendliche zu Vorstellungsgesprächen, wenn sie von den Eltern keine Unterstützung bekämen.

Wichtig sei auch die Netzwerkarbeit mit verschiedensten Trägern. Darin gehe es unter anderem darum, den Bedarf festzustellen, was man für Jugendliche in Wermelskirchen tun könne, um sie vor Arbeitslosigkeit zu schützen. Als Unterstützungsprojekte begleitet sie zum Beispiel "Notfonds" - daraus bekommen Jugendliche Geld für Fahrkarten zum Vorstellungsgespräch; oder das Projekt für schulmüde Jugendliche oder Verweigerung - hier sind es Jungen und Mädchen ab 13 Jahre. Das sei sehr praxisorientiert angelegt - "manchmal fehlt ihnen nur das Selbstbewusstsein. Auch da gibt es Gruppen, in denen ihnen geholfen werden kann."

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort