Viersen Neuer Service für Mieter

Viersen · Mit einem Pilotprojekt gehen die Viersener Aktien-Baugesellschaft (VAB) und der Arbeiter-Samariter-Bund jetzt an den Start. Mieter der VAB können spezielle Dienstleistungen buchen und so länger eigenständig leben.

 Die so genannten Rahser-Terrassen an der Dechant-Stroux-Straße gehören zu den rund 400 Wohneinheiten, die die Viersener Aktien-Baugesellschaft im Rahser hat. Auch hier wird der neue Service angeboten.

Die so genannten Rahser-Terrassen an der Dechant-Stroux-Straße gehören zu den rund 400 Wohneinheiten, die die Viersener Aktien-Baugesellschaft im Rahser hat. Auch hier wird der neue Service angeboten.

Hilfen im Haushalt werden künftig stärker als bisher gefragt sein, wenn ältere Menschen möglichst lange eigenständig in ihren eigenen vier Wänden leben wollen. Angesichts der zunehmenden Überalterung der Bevölkerungen kommen die Kommunen und Wohnungsunternehmen nicht umhin, neben Hausmeisterdiensten älteren Menschen auch Hilfestellungen im Haushalt anzubieten.

Mit der so genannten Kombi-Hilfe starten die Viersener Aktien-Baugesellschaft und der Arbeiter-Samariter -Bund (ASB) jetzt ein Pilotprojekt. Es wird von der Stadt Viersen unterstützt und begleitet. Für zunächst zwei Jahre sollen mit der "Kombi-Hilfe" VAB-Mieter in besonderen Lebenslagen unterstützt werden.

In den Wohnquartieren der VAB Heimer-Park (früher: Junkershütte) und im Rahser will das städtische Wohnungsunternehmen gemeinsam mit seinem Parter ASB Mietern gegen Bezahlung hauswirtschaftliche Dienstleistungen anbieten. Die können vom Putzen der Wohnung über das Waschen und Kochen bis hin zur Begleitung beim Einkauf von Lebensmitteln reichen.

Beratung groß geschrieben

Das Service-Angebot, aus dem die Mieter wählen können, geht sogar noch weiter. Mitarbeiter des ASB und der VAB beraten zum Beispiel auch in Fällen, in denen ein Mieter alters- oder gesundheitsbedingt besondere Hilfen benötigt, um weiterhin in seiner Wohnung leben zu können.

Die VAB kümmert sich im Falles des Falles etwa um notwendige barrierefreie Umbauten in der Wohnung, der ASB hilft, bei Kranken- oder Pflegekassen oder Rentenversicherungsträgern Zuschüsse für derartige Maßnahmen zu bekommen. Mieter ab 70 Jahren oder mit gesundheitlichen Einschränkungen können für die in Frage kommenden Dienstleistungen bis zu 50 Prozent Nachlass bei den Kosten erhalten.

Aus Sicht der Stadt macht die neue "Kombi-Hilfe", die jetzt erprobt wird, durchaus Sinn. Denn Menschen, die vorübergehend oder auch langfristig Hilfe brauchen, finden diese bisher in der Regel nur zu hohen Preisen oder günstiger auf dem Schwarzmarkt. "Wir wollen, dass Menschen in Notlagen sich möglichst lange ihre gewohnte Lebensqualität erhalten können", sagt VAB-Vorstandsvorsitzender Albert Becker.

Es wird künftig vermehrt Menschen geben, die – bevor sie ein Pflegefall sind – auf derartige niederschwellige Hilfen angewiesen sein werden, so Viersens Sozialdezernent Dr. Paul Schrömbges. Der ASB als Partner der Viersener Aktien-Bau verfügt bereits über Erfahrungen mit derartigen Betreuungsformen.

Ellen Fiddrich, Prokuristin beim ASB, setzt auf soziale Netzwerke, die in den Wohnquartieren aufgebaut werden könnten. Damit soll auch eine kostengünstige Form der Nachbarschaftshilfe initiiert werden. Ähnlich wie im Heimer-Park plant der ASB, auch im Rahser an der Dechant-Stroux-Straße ein Büro als Anlaufstelle für die VAB-Mieter einzurichten.

(RP)
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