Vor fast einem Jahr geriet das Gebäude, das sich im Besitz einer niederländischen Firma befindet, durch seinen damaligen Nutzer in die Schlagzeilen: Ein Heilpraktiker vom Niederrhein betrieb dort ein alternatives Krebszentrum. Für 9900 Euro bot er unter anderem eine Krebsbehandlung mit dem experimentellen Wirkstoff 3-Bromopyruvat (3-BP) an.

Nachdem Ende Juli drei Menschen - eine Niederländerin (43), ein Niederländer (55) und eine Belgierin (55) - nach der Behandlung mit 3-BP in Bracht gestorben waren, wurde die Praxis geschlossen. Die Polizei sperrte das Gebäude für mehrere Wochen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den Heilpraktiker wegen fahrlässiger Tötung in drei Fällen. Untersuchungen sollen klären, ob es eine naturwissenschaftlich nachvollziehbare Verbindung zwischen den Todesursachen und dem Wirkstoff 3-BP gibt. Neue Erkenntnisse gibt laut Staatsanwaltschaft Krefeld nicht.

Bei der ersten Besichtigung im Herbst ahnte das Physiotherapeuten-Paar nichts von der Vorgeschichte. "Wir hatten sie nicht mit dem Gebäude in Verbindung gebracht", sagt Schöneweiß. "Wir haben uns Gedanken gemacht und es mit Freunden besprochen. Aber wir machen etwas völlig Anderes und haben uns für die Räume entschieden." Anika Schöneweiß (39) ist spezialisiert auf Kinder-Therapieformen und neurologische Beschwerden. Sie unterrichtet an der Mönchengladbacher Fachschule Savita. "Mein Schwerpunkt ist orthopädisch-chirurgisch", sagt Schöneweiß.