Brüggen In der Wanne zur Meisterschaft
Brüggen · Im Hallenbad Brüggen konnten sich Teilnehmer eines Badewannenrennens für die erste deutsche Meisterschaft in Berlin qualifizieren. Außerdem wurde die beste Vekleidung prämiert.
Besucher, die einen ent-spannten Tag im Hallenbad in Brüg-gen planten, staunten am Wochenende nicht schlecht. Im 25 Meter langen Becken lieferten sich außergewöhnlich Kostümierte ein Rennen in einer Badewanne mit Styropor-Untergrund. Dabei wurden sie laut von ihren Fans am Beckenrand angefeuert. Kids-World-Event veranstaltete im Brüggener Hallenbad eine von 36 Qualifikationsrennen.
Renate Kirsch und Rita Pasch sind von ihren Bekannten kaum wieder-zuerkennen. Die beiden Frauen sind die "Aironautical Ducks". Von Kopf bis zur Hüfte haben sie kleine grüne Ballons befestigt. Renate Kirsch ist in ihren Enten-Schlafanzug geschlüpft, trägt eine Netzstrumpfhose. Motiviert steigt das Team in eine der drei Badewannen, denn es geht um das letzte Vorrundenrennen, in dem sie sich gegen die "Hippie Girls" durchsetzen wollen. Das Gleichgewicht zu halten, fällt dabei schwer. Doch bereits mit der Auswahl ihres Kostüms denken die beiden, sind sie den anderen Teilnehmern überlegen: "Wir hoffen dadurch leichter zu sein", sagt Renate Kirsch.
Nachdem der Startschuss durch Veranstalter Rainer Braun abgegeben wurde, paddeln die "Aironautical Ducks" los. Erschwerte Bedingungen, denn vom Beckenrand werden sie von der Konkurrenz mit Wasserkanonen bespritzt. Team "Hippie Girls" im Flowerpower-Look in der rosafarbenen Wanne ist nicht zu schlagen. Sie drehen sich bereits um die Boje am anderen Ende der Bahn und paddeln voller Eifer die 25 Meter zurück ins Ziel. "Wir haben alles gegeben, wir hätten die Ballons aber besser mit Helium füllen sollen", sagt Kirsch und lacht. Der Spaßfaktor steht bei den Teilnehmern ganz oben.
Die meisten haben eine eigene Taktik: Synchron paddeln, der "Kapitän" kniet, während sich der "Matrose" im hinteren Bereich der Badewanne klein macht. Doch bereits nach wenigen Metern gehen einige Teams bereits unter. Die Burggarde Brüggen im gelben Trikot gewinnt zwar das Vorrundenrennen, kann sich aber nicht für das Finale qualifizieren. Die Badewanne steht Kopf. Den Rückweg schwimmen die beiden Männer zurück, die Badewanne im Schlepptau. "Wir haben nichts von U-Boot-Rennen gesagt", witzelt Moderator Rainer Braun. Die Teilnehmer nehmen es mit Humor und gratulieren dem Team "Einer schwimmt immer" zum Sieg.
Auch Piraten stechen in den See, gefolgt von den Schlümpfen und Team "Keine Ahnung". Die Badewannen sind auf Rädern, unten in Styropor ummantelt, doch es sind handelsübliche Wannen. Alle sind gleich. Dennoch knobeln die Teilnehmer. Team Burggarde Brüggen möchte unbedingt in der Wanne mit der blauen Quietscheente das Ren-nen fahren.
Für alle ist es das erste Mal, dass sie an einem Badewannenrennen teilnehmen. Nach gerade einmal zwei Trainingsdurchläufen müssen sie in den Wettkampf. Dabei hatten Sandrine (12) und der neunjährige Tim auch eine gute Taktik und stehen ebenfalls im Finale. "Ich gehe auch mal so paddeln", erzählt die Zwölfjährige. Das hat ihr und Tim hier geholfen.
An der Grillstation und Bierpavillon im Außenbereich versorgen sich die Teilnehmer mit Essen und Getränken. Die "Aironautical Ducks" sind zwar enttäuscht, dass sie ausgeschieden sind, feuern die Konkurrenz jedoch an und drücken allen Finalisten die Daumen. Und hoffen auf den Sonderpreis für ihr außergewöhnliches Kostüm.
