Viersen Familienzentrum ist ein Zuhause

Viersen · Erzieherinnen mit Leib und Seele sind Annemarie Pelters und Elisabeth Lenzen. Die Leiterin des Familienzentrums St. Irmgardis und die Gruppenleiterin sind seit 40 Jahren im Einsatz.

 Vor genau 40 Jahren startete Annemarie Pelters (links) im heutigen Familienzentrum St. Irmgardis ihr Anerkennungsjahr zur Erzieherin, Elisabeth Lenzen begann damals im Viersener Marienheim.

Vor genau 40 Jahren startete Annemarie Pelters (links) im heutigen Familienzentrum St. Irmgardis ihr Anerkennungsjahr zur Erzieherin, Elisabeth Lenzen begann damals im Viersener Marienheim.

Foto: Franz-Heinrich Busch

Wenn man es genau nimmt, dann war der 1. August der Jubiläumstag. Denn an diesem Datum vor genau 40 Jahren startete Annemarie Pelters im heutigen Familienzentrum St. Irmgardis ihr Anerkennungsjahr zur Erzieherin. Das gleiche gilt für Elisabeth Lenzen, wobei sie allerdings im Viersener Marienheim begann. "Da waren wir beide gerade einmal 19 Jahre alt", erinnert sich Lenzen, die direkt nach ihrem Anerkennungsjahr ebenfalls ins Familienzentrum St. Irmgardis wechselte.

Eine erste Überraschung für die 40-jährige Tätigkeit hatten sich die Kolleginnen schon einfallen lassen — es ging nach Köln ins Theater — aber am Donnerstag wird mit dem ganzen Familienzentrum gefeiert. "Wir haben keine Ahnung, was geplant ist. Alles ist hochgeheim und wir dürfen in einige Räume nicht mehr hinein", verrät Pelters lachend.

Aber mit Überraschungen kennen sich die beiden aus, denn die gibt es nahezu täglich im Familienzentrum. "Was wir hier Tag für Tag an Anekdötchen erleben, da wüsste man in Sachen Erzählen gar nicht, wo man anfangen sollte", sind sich Peters und Lenzen einig. In einem weiteren Punkt stimmen sie ebenfalls überein. Beide würden diesen Beruf immer wieder ergreifen. "Es ist mehr eine Art Berufung. Das Familienzentrum ist ein Stück weit ein Zuhause für mich", sagt Pelters.

Dabei hat sich in den 40 Jahren viel verändert. Als beide Viersenerinnen starteten, gab es noch kein Kindergartengesetz und wer sein Kind in den Kindergarten schickte zahlte im Monat 30 DM. Dann stieg es auf 50 DM um dann wieder auf 20 DM zu fallen, wobei schon in den 70er Jahren der Versuch gestartet wurde ohne Kindergartenbeiträge auszukommen.

Im Kindergarten selber gab es das gemeinsame Frühstück aller Kinder und von 12 bis 14 Uhr war Mittagspause. Das hieß, die Kinder gingen nach Hause zum Mittagessen, bevor sie um 14 Uhr für zwei weitere Stunden Betreuung wieder zurückkamen. Den Druck, der heute auf vielen Familien lastet, um Kind und Beruf unter einen Hut zu bringen, gab es damals noch nicht in der Stärke. Kindergartengruppen von 30 Kindern waren normal, wobei die Räumlichkeiten um ein vielfaches kleiner waren, als sie heute sind.

Pelters und Lenzen erlebten mehrere Umbauten des Familienzentrums, wobei die U-3-Betreuung der aktuelle große Schritt war. "Früher kamen Kinder erst mit drei oder vier Jahren zu uns und das auch nur, wenn sie sauber waren, das heißt keine Windeln mehr benötigten", erinnert sich Lenzen mit einem Schmunzeln. Doch ob damals oder heute, das Wohl der Kinder stand immer im Mittelpunkt, wobei man heute als Familienzentrum noch viel mehr anbietet, als das früher der Fall war.

(tref)
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