Schwalmtal Biologin malt den Naturpark von seiner schönsten Seite

Schwalmtal · Aquarelle von Dr. Regina Thebud-Lassak sind ab heute in der Residenz in Waldniel zu sehen. Ihre Motive findet sie im Naturpark Schwalm-Nette.

Kunst wirkt anregend auf den Betrachter, egal wie man Kunst sieht. So ist es Michael Heunen, Leiter der Waldnieler St.-Antonius-Residenz im Park, ein Bedürfnis, den Bewohnern der Residenz in regelmäßigen Abständen Kunst zu präsentieren. Vom 19. August bis zum 18. Oktober zeigt die Grevenbroicherin Dr. Regina Thebud-Lassak, die "malende Biologin", ihre Werke im Foyer und im Gemeinschaftsraum der Seniorenresidenz.

Die Aquarelle der Künstlerin zeigen Naturmotive aus der Umgebung. Die Bilder aus der Schwalmniederung, der Nette-Seen, aus Het Leudal, den Heidemooren im Galgenvenn und aus dem Windmühlenbruch entstanden nach Digitalfotos, die sie selbst auf ihren Wanderungen und naturkundlichen Exkursionen geschossen hat. Die 60-Jährige studierte Botanik und promovierte als Diplom-Biologin. Seit 1977 ist sie nebenberufliche VHS-Dozentin für pflanzen- und pilzkundliche Exkursionen.

Hauptberuflich war die "malende Biologin" 28 Jahre für einen Großkonzern als internationale Marketing-Managerin tätig. Sie ist es gewohnt, die Dinge nüchtern und sachlich zu betrachten. "Einerseits sehe ich die Natur schon als Forschungsobjekt, andererseits kann ich die Landschaften sehr gut als Ganzes genießen und mich am Farbspiel von Licht und Schatten erfreuen. Ich nehme die Pflanzen auch unter biologischen Aspekten wahr, aber mittlerweile habe ich einen Blick dafür, was sich als Motiv für ein Aquarell eignet", sagt Regina Thebud-Lassak, die die Kamera immer dabei hat. In aller Ruhe sucht sie zu Hause die schönsten Fotomotive aus und bringt sie als Aquarelle auf die Leinwand.

"Natürlich blicke ich bei einer Pflanze auf die Blätter und auf die Blütenstände, aber ich nehme mir die künstlerische Freiheit, die Gemälde manchmal auch zu verfremden. Ich lasse den Farben freien Lauf", sagt die Künstlerin. "Wo es bei der naturwissenschaftlichen Arbeit auf Details ankommt, ist die Kunst frei. Ich male auch lila Bäume und leuchtende Rapsfelder mit Bäumen im Hintergrund, die sonst nur im Herbst in diesen Farben da sein würden." Ihr ist es dennoch sehr wichtig, dass man das Gebiet, in dem die Ursprungsfotografie entstanden ist, wiedererkennen kann.

Gemalt hat die Diplom-Biologin schon während ihres Studiums, beruflich bedingt geriet dieses Hobby aber weit in den Hintergrund. Nachdem sie in den Ruhestand ging, fand sie vor zwei Jahren wieder die Muße, Kurse zu belegen. Nach den ersten Erfolgen, beispielsweise durch die Schlussausstellung der Meerbuscher Sommerakademie, wurde sie seitdem zu weiteren Ausstellungen ermutigt. Auch bei "Bracht ganz kunstvoll" präsentierte sie bereits ihre Werke. Zu sehen sind ihre Bilder tagsüber bis zum 18. Oktober in der Residenz an der Schulstraße 28b in Waldniel.

(bigi)
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