Solingen Pflege und Beruf besser miteinander vereinbaren

Solingen · Wie können mittelständische Unternehmen ihren Mitarbeitern helfen, die Pflege von Angehörigen mit ihrem Beruf zu vereinbaren? Diese Frage stand im Mittelpunkt eines Workshops, der bei der Bornemann-Etiketten GmbH in Wuppertal stattfand.

Das sind die Probleme bei der Pflege
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Das sind die Probleme bei der Pflege

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Foto: dpa, Angelika Warmuth

Neben dem Gastgeber stellten dort auch die Barmenia Versicherungen ihre entsprechenden Angebote vor. Die Veranstaltung war Teil der Workshop-Reihe zum Thema Familie und Beruf, die gemeinsam von den Lokalen Bündnissen für Familie in Wuppertal, Solingen und Remscheid sowie der Bergischen Industrie- und Handelskammer (IHK) organisiert wird. Ziel ist es, herausragende und nachahmenswerte Praxisbeispiele für familienfreundliche Angebote zu präsentieren.

Vor fast 40 Teilnehmern aus bergischen Unternehmen und arbeitsmarktnahen Akteuren informierte Gastgeber Georg Bornemann über die Angebote in seinem Unternehmen. Die Bandweberei, die in diesem Jahr ihr zehnjähriges Bestehen feiert, ist schon länger bekannt für ihre familienfreundliche Haltung. Bereits seit 2009 gibt es für die Mitarbeiter in der Verwaltung Vertrauensarbeitszeit. In der Produktion wird ebenfalls versucht, auf die zeitlichen Belange der Beschäftigten einzugehen - soweit dies im Schichtbetrieb möglich ist.

Bei akuten Notfällen in der Familie bietet Bornemann die Möglichkeit einer bezahlten Freistellung. Darüber hinaus arbeitet das Unternehmen eng mit dem Generationennetzwerk Wuppertal zusammen, um eine Beratung zur Pflege und die Vermittlung von Pflegedienstleistern für die Beschäftigten anzubieten. "Das wird von den Mitarbeitern sehr geschätzt und stärkt unser gutes Betriebsklima", so Bornemann-Personalleiterin Heidi Volkmann. Dies zeige sich auch beim Krankenstand, der bei lediglich einem Prozent liege.

Nachdem Monika Kasten vom Generationennetzwerk über die Dienstleistungen des Netzwerks informiert hatte, berichtete Ulrike Rüss über die Angebote der Barmenia Versicherungen. "Die Herausforderung liegt darin, dem Thema Pflege sowohl individuell als auch diskret zu begegnen", betonte Rüß. Für die rund 1700 Mitarbeiter in der Hauptverwaltung in Wuppertal gäbe es neben der flexiblen Vertrauensarbeitszeit und einer Pflegezeitberatung auch die Möglichkeit des Austauschs für Betroffene untereinander. "Wir bieten die Möglichkeit, sich in der Arbeitszeit viermal pro Jahr im Unternehmen zu treffen und in unserem Intranet bieten wir ergänzend viele Informationen zum Thema Pflege an", so Rüß.

Die Teilnehmer waren beeindruckt von den Angeboten beider Unternehmen. Es wurde deutlich, dass die Betriebsgröße nicht entscheidend für ein familienfreundliches Unternehmensprofil ist. Der nächste Workshop findet im Herbst in Solingen statt. Dort wird es dann um das Thema Elternzeitmanagement gehen.

(red)
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