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Solingen Offen für alle

Solingen · Im soeben fast mit voller Punktzahl zertifizierten evangelischen Familienzentrum Ohligs werden Kinder und Eltern gefördert. Familie und Beruf können dadurch besser unter einen Hut gebracht werden.

"Alle 14 Tage kommt eine Familientherapeutin, und die nimmt sich eine ganze Stunde Zeit für die Einzelgespräche mit den Eltern", sagt Monika Dalaff. Die Art, wie sie das sagt, lässt ahnen, dass sie sehr stolz ist auf dieses Angebot. Die Leiterin der Kindertagesstätte Scharrenberger Straße nennt mit diesem Service für Eltern aber nur einen Teil dessen, was das soeben zertifizierte evangelische Familienzentrum Ohligs zu bieten hat. Neben der Kita Scharrenberger Straße gehört die evangelische Kindertagesstätte Uhlandstraße zum neuen Familienzentrum, das mit 12 000 Euro Bundesmitteln gefördert wird und bei der Zertifizierung Anfang des Monats 47 von 48 möglichen Punkten erreichte.

Aus diesen Mitteln wird zum Beispiel das "Rucksackprojekt" finanziert, bei dem Elif Karaca als Honorarkraft der Regionalen Arbeitsstelle zur Förderung von Kindern und Jugendlichen aus Zuwandererfamilien (RAA) in die Kitas kommt und gezielt Sprache und Entwicklung von ausländischen Kindern fördert. Kindgerechte Themen werden mit Hilfe von Informationsblättern zu Hause von den Kindern mit den Eltern in der Muttersprache bearbeitet und später in den Kindergärten in deutscher Sprache nachgearbeitet. Albanisch, Arabisch, Griechisch, Russisch, Türkisch und Serbokroatisch sind die Sprachen, in denen die Infoblätter zur Verfügung stehen beziehungsweise in Arbeit sind.

"Unsere zusätzlichen Angebote richten sich an alle Familien im Einzugsbereich unserer Kindertagesstätten", erläutert Pfarrer Dirk Stark das Konzept des Familienzentrums. Bildung, Begegnung, Beratung für Familien, unter dieser Überschrift könnte das Angebot zusammengefasst werden, das sich bereits herumgesprochen hat. So werden die kostenlosen Gespräche mit der Familientherapeutin gut genutzt. "Darin kommt vermehrt das Thema häusliche Gewalt zur Sprache. Damit hätten wir nicht gerechnet", sagt Sabine Rieke, Leiterin der Kita Uhlandstraße. Aber auch Trennungsproblematik werde aufgearbeitet. "Im Börkhauser Feld gibt es viele Patchworkfamilien."

Brigitte Danner jedenfalls ist froh, dass die Erzieherinnen in der Tagesstätte Scharrenberger Straße, die ihr Kind besucht, immer ein offenes Ohr haben. "Es ist wichtig, mit jemanden über mögliche Probleme zu sprechen, der mein Kind auch kennt", sagt die Mutter. "Gerade, wenn man nur ein Kind hat, ist das sehr hilfreich."

Hausaufgabenhilfe kommt gut an

Gut genutzt wird auch die Hausaufgabenhilfe, die die pensionierte Lehrerin Ellen Schultz für sechs- bis achtjährige Kinder an zwei Tagen in der Woche anbietet. Angesichts der guten Nachfrage der verschiedenen Angebote kann sich Dirk Stark daher auch eine Erweiterung des Familienzentrums um die evangelische Kita Parkstraße vorstellen. Wenn denn die Mittel aus dem Bund weiter fließen . . .

(RP)
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