Solingen OB-Kandidaten formulieren politische Schwerpunkte

Solingen · Gut eine Woche vor der Entscheidung der Solinger über einen neuen Oberbürgermeister nimmt der Wahlkampf zunehmend an Fahrt auf. Bei einer Podiumsdiskussion am Donnerstagabend, zu der der Deutsche Gewerkschaftsbund ins Gründer- und Technologiezentrum (GuT) eingeladen hatte, nutzten alle fünf Bewerber um das höchste Amt in der Stadt noch einmal die Gelegenheit, ihre Positionen zu verdeutlichen.

Positionen, die angesichts der städtischen Haushaltslage immer unter Finanzierungsvorbehalt stehen. Und umso wichtiger erschien es da im GuT, dass die Bewerber zunächst einmal betonten, wo für sie die sprichwörtlichen roten Linien beim Sparen verlaufen. So lehnte Tim Kurzbach (SPD) eine Privatisierung städtischer Tochterunternehmen ab und war sich mit CDU-Kandidat Frank Feller darin einig, dass Bildung sowie Weiterbildung in den kommenden Jahren zentrale Punkte bei der Fortentwicklung der Stadt seien.

Gleichwohl bleiben die Mittel beschränkt - was eine Konzentration auf das Wesentliche notwendig macht. Thema Arbeitsplätze: Sowohl Feller und Kurzbach, als auch die parteilosen Kandidaten Hakan Canik, Friedhelm Funk sowie Wolfgang "Coco" Teuber waren sich einig, dass in diesem Bereich mehr getan werden müsse. Doch während zum Beispiel Frank Feller und Hakan Canik noch einmal eine verbesserte Anbindung Solingens an die A 3 forderten, legte Tim Kurzbach, der auch der Kandidat der Grünen ist, ein Augenmerk auf den Ausbau der digitalen Infrastruktur.

Eintracht herrschte dann wieder beim Thema Schulen. Alle Kandidaten sprachen sich dafür aus, Mittel in die Sanierung und Modernisierung der Schulen zu geben. Allerdings, das wurde ebenfalls deutlich, können solche und andere Investitionen dauerhaft nur getätigt werden, wenn es gelingt, die finanzielle Lage zu stabilisieren. "Unser Budget ist begrenzt", sagte Frank Feller, der sich aus diesem Grund wie alle anderen Kandidaten für ein Finanzgebaren mit Augenmaß aussprach.

Einen Königsweg zur Erschließung neuer Geldquellen gibt es nämlich nicht - was schließlich "Coco" Teuber auf den Plan rief. Er will Geld bei der Kultur umschichten und seine Kontakte in der Kunstszene nutzen, um Solingen zu einer Art "kleine Filmstadt" auszubauen. Teuber: "Wir haben mit alten Fabriken richtig gute Locations".

(RP)
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