Solingen Kandidaten für Presbyterwahl in den Gemeinden gesucht

Solingen · Gemeinde gestaltet im Presbyterium mit. Für die Wahl am 5. Februar im Kirchenkreis ist der Startschuss erfolgt.

Claudia Mix ist Presbyterin in der Evangelischen Lutherkirchengemeinde. Für eine zweite Wahlperiode kandidiert sie erneut. Das Presbyterium stellt gewissermaßen die Regierung der Kirchengemeinde dar. "Hier laufen alle Fäden zusammen. Das ist spannend", erlebt die Grundschullehrerin das Presbyterium. So hat sie beispielsweise zusammen mit anderen im Kinder- und Jugend-Ausschuss erreichen können, dass in der Gemeinde eine halbe Stelle für einen Jugendleiter eingerichtet wird. "Jeder kann sich im Presbyterium mit seinen Begabungen einbringen", sagt Claudia Mix.

Superintendentin Ilka Werner wirbt für das Presbyteramt.

Unter dem Motto "aufkreuzen" werden am 14. Februar 2016 die Mitglieder der evangelischen Gemeinden an die Wahlurnen gerufen, um die Presbyterien zu wählen. Jetzt werden die Kandidaten dafür gesucht. Am Sonntag nächster Woche, 13. September, wird darum in den zehn Gemeinden des Kirchenkreises das Wahlvorschlagsverfahren beginnen. Knapp zwei Wochen lang werden in allen Kirchen und Gemeindezentren die Menschen in den Gottesdiensten über die Zahl der zu besetzenden Stellen im Presbyterium informiert und gebeten, Menschen vorzuschlagen, die als Presbyterin oder Presbyter kandidieren können. Nach dem 24. September wird die Vorschlagsliste zunächst geschlossen und geprüft, ob alle Vorgeschlagenen die notwendigen Voraussetzungen für eine Kandidatur erfüllen. So kann zum Beispiel für das Presbyterium einer Kirchengemeinde nur kandidieren, wer auch Mitglied dieser Gemeinde ist.

Am 1. Advent, also am 29. November, finden in allen Kirchengemeinden Gemeindeversammlungen statt, in denen sich die Kandidaten öffentlich vorstellen. Im Rahmen dieser Gemeindeversammlung werden auch die Wahlvorschlagslisten noch ein letztes Mal geöffnet: Menschen, die bei der Versammlung anwesend sind, können in deren Verlauf noch kurzfristig vorgeschlagen werden.

Derzeit arbeiten rund 130 Männer und Frauen ehrenamtlich in den Presbyterien der Kirchengemeinden mit. Der jüngste Presbyter ist 21, die älteste 74. Dazu kommen noch die Pfarrer der Gemeinden als geborene Mitglieder. Superintendentin Werner erlebt, dass es in Gemeinden schwerer wird, Ehrenamtliche als Kandidaten für die Presbyterwahl zu finden. "Die Arbeitsverdichtung hat in allen Bereichen zugenommen", sagt Ilka Werner. Für Berufstätige mit Familie beispielsweise sei es deshalb nicht mehr so leicht, sich langfristig zu engagieren.

Die Wahlperiode im Presbyteramt beträgt vier Jahre. Im Presbyterium der Kirchengemeinde sind alle Mitglieder - Pfarrer, gewählte Mitarbeiter und Presbyter - gleichberechtigt.

(tws)
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