Solingen IG Bau beklagt Zunahme unsicherer Jobs

Solingen · Die Industriegewerkschaft Bauen-Argrar-Umwelt schlägt Alarm. Denn nach einer aktuellen Studie der DGB-nahen Hans-Böckler-Stiftung sind mittlerweile auch in Solingen immer mehr Menschen gezwungen, in sozial nur unzureichend abgesicherten Jobs ihr Geld zu verdienen.

So arbeiten der Untersuchung zufolge augenblicklich mehr als 24.000 Arbeitnehmer in der Klingenstadt in Teilzeit, Leiharbeit beziehungsweise in einem Minijob, der einzige Einkommensquelle ist. Damit, so die IG Bau, sei der Anteil der atypischen Beschäftigung 2016 auf einen neuen Rekordwert von 40 Prozent gestiegen. 2003 hatte die Quote der prekären Arbeitsverhältnisse noch bei 30 Prozent gelegen. Dabei bereitet den Gewerkschaftlern vor allem der Anstieg von Teilzeit-Jobs Sorgen, der in Solingen ungekannte Ausmaße angenommen hat.

Waren nämlich 2003 noch 7200 Menschen in dieser Form beschäftigt gewesen, lag die Zahl 2016 bei 12.900, was einer Zunahme von 78 Prozent entspricht und dazu führt, dass es vor allem Frauen immer schwerer fällt, nach einer Familienpause zurück in in einen Vollzeitjob zu kommen. Darüber hinaus sind nach wie vor rund 9000 Solinger auf Minijobs angewiesen, so dass die IG Bau nun eine breite Rückkehr zu unbefristeten Vollzeitstellen fordert.

Mit Blick auf die Bundestagswahl im September verlangt die Gewerkschaft entsprechende Konzepte der Parteien.

(or)
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