Ketechetin in Löhdorf "Die Kinder sollen mit Freude kommen"

Solingen · Als ihr vorgeschlagen wurde, sich als Katechetin in der katholischen Gemeinde Liebfrauen in Löhdorf zu engagieren, sagte Stephanie Ressing ja. "Ich mache gerne was mit Kindern", erklärt die 39-Jährige.

 Stephanie Ressing engagiert sich ehrenamtlich in der katholischen Gemeinde Liebfrauen in Löhdorf.

Stephanie Ressing engagiert sich ehrenamtlich in der katholischen Gemeinde Liebfrauen in Löhdorf.

Foto: Köhlen

Außerdem besuchte ihre eigene Tochter damals den Kommunionunterricht, was ihre Motivation verstärkte. "Ich dachte, da weißt du wenigstens, was bei deinem Kind ankommt." Außerdem nutzte sie ihre Tätigkeit als Katechetin, sich noch einmal eingehender mit den Glaubenslehren zu beschäftigen. "Man ist da ja an der Quelle", sagt sie.

Das ehrenamtliche Engagement für die Kinder hat Ressing dann so viel Freude gemacht, dass sie auch den nächsten Kommunionkurs mitbetreut hat. Dabei ist ihr vor allem wichtig, dass die Kinder ihren ganz eigenen Zugang zum Glauben finden. "Jeder hat ja eine andere Auffassung und muss sich damit wohlfühlen", betont sie. So erzählt sie gerne auch von ihren eigenen Erfahrungen - und natürlich viele biblische Geschichten. "Den Kindern sollen bestimmte Werte mitgegeben werden", sagt Stephanie Ressing. Doch wichtig sei es, dass die Kinder sich aufgenommen fühlen und in einer geschützten Atmosphäre ihre eigenen Erfahrungen mit dem Glauben machen können. "Ich versuche zum Beispiel, ihnen die Angst vor der Beichte zu nehmen", erklärt sie. Natürlich wird auch das Glaubensbekenntnis erklärt, das "Vater unser" gelernt und Gebete gesprochen.

Während des Kommunionunterrichts möchte Stephanie Ressing den Kindern nahebringen, dass sie mit ihrem Glauben nicht allein sind. Es sind andere da, mit denen sie ihn teilen können. Ehrlichkeit ist ihr dabei sehr wichtig. "Was ich erzähle, das glaube ich auch", sagt sie, und hat auch kein Problem damit, eigene Unsicherheiten zuzugeben. "Die Kinder sollen mit Freude kommen."

Die Arbeit sei sehr vielseitig. "Man lernt ganz viele nette Menschen kennen", sagt Ressing. Natürlich renne man nicht nur durch offene Türen. "Gerade in der Kirche gibt es festgefahrene Strukturen", weiß die dreifache Mutter. "Es ist nicht alles Juhu." Und trotzdem überwiege das Positive bei weitem. "Man bekommt mehr zurück. Es gibt mehr offene als geschlossene Türen." Vor allem das Miteinander mache ihr viel Freude. "Ich bin in der Gemeinde fest verwurzelt und habe das Gefühl, was ich tue, ist gut und richtig."

Auch ihr Mann engagiert sich ehrenamtlich. "Er ist bei der Freiwilligen Feuerwehr." Beruflich war Stephanie Ressing zunächst als medizinische Fachangestellte tätig. "Jetzt arbeite ich in einem Sanitätshaus." Auch da hat sie viel mit Menschen zu tun, denn sie ist überwiegend im Außendienst unterwegs und besucht Kunden. Inzwischen wurde Stephanie Ressing gefragt, ob sie ins Kernteam für die Katecheten mit einsteigen möchte. Dieses Kernteam ist nicht nur Ansprechpartner für die Katecheten, wenn es Sorgen und Probleme in den Gruppen gibt, sondern auch für Organisatorisches zuständig, wie die Gruppeneinteilung. Auch die nächste Kommuniongruppe wird Stephanie Ressing wieder als Katechetin begleiten. Ihre Tochter hat in der Gemeinde Liebfrauen inzwischen einen Ort gefunden, wo sie sich wohlfühlt. "Sie ist mittlerweile Messdienerin und vielleicht steigt sie auch bei den Pfadfindern ein", erzählt die stolze Mutter. Doch auch den anderen Kindern ist der Kommunionunterricht positiv in Erinnerung geblieben. "Wenn ich über den Schulhof gehe, sprechen mich die Kinder an", sagt Stephanie Ressing. "Das gibt mir unheimlich viel."

(sue)
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