Leverkusen Dutzenden LEG-Mietern wird die Miete zu teuer

Leverkusen · 30 bis 50 Bewohner haben deshalb eine Härtefallregelung beantragt, berichtet der Mieterverein Leverkusen.

Trotz des Versprechens, den Dialog mit den Mietern zu suchen, hat sich für die Bewohner der Eisenbahner-Siedlung in Opladen nichts getan. Nach wie vor halte sich die Immobilienfirma LEG, die die Gebäude zwischen Friedrich-List-Straße und Humboldtstraße/Robert-Koch-Straße vor einigen Jahren von der Gemeinnützigen Eisenbahn-Wohnungsbaugesellschaft übernommen hat, mit Informationen zurück, beklagen die Mieter. Der Vermieter lasse nichts von sich hören und sei nicht erreichbar. Und das betreffe nicht nur die derzeitigen Sanierungsarbeiten in dem Gebäudekomplex, sondern auch einzelne Reklamationen, zum Beispiel, wenn sich ein Flurfenster nicht mehr schließen lasse oder sogar ein Wasserrohr gebrochen sei. "Obwohl das Wasser von der Kellerdecke tropft und wir es sofort gemeldet haben, kümmert sich keiner drum", berichtet eine Mieterin.

Der Mieterverein Leverkusen hat ähnliche Erfahrungen gemacht. Er vertritt einen Teil der Bewohner in der Eisenbahnersiedlung, denn nach der Modernisierung der Häuser soll die Kaltmiete drastisch steigen, zum Teil um bis zu 71 Prozent. Eine Erhöhung, die nicht jeder bewältigen kann.

"Wir wissen von 30 bis 50 Härteeinwänden, die über unseren Verein erhoben wurden", berichtet André Juffern, Geschäftsführer des Mietervereins. In lediglich zwei Fällen davon habe die LEG geantwortet und weitere Unterlagen oder Belege angefordert, die der Verein daraufhin übersandt habe. "Bislang gab es ansonsten keine weitere Reaktion seitens der LEG." Man erwarte, dass die Härteeinwände erst nach Abschluss der Baumaßnahme, gemeinsam mit der dann folgenden Mieterhöhung, thematisiert werden.

Die Härtefallregelung greift nach Auskunft des Mietervereins, wenn ein Bewohner nach einer Mieterhöhung 45 Prozent seines Nettoeinkommens allein für die Miete aufbringen soll. Dann muss die Erhöhung verringert werden.

"Generell haben wir bei der LEG vermehrt das Problem, dass zum Beispiel Mängelanzeigen - unabhängig von den Baumaßnahmen - nicht beantwortet werden", berichtet Geschäftsführer Juffern. "Insbesondere kurzfristig zu lösende Wohnungsmängel wie Heizungsausfälle werden nicht zeitnah gelöst, selbst wenn wir uns als Mieterverein einschalten."

(sug)
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