Solingen Bürgerengagement für die Notschlafstelle

Solingen · Die Jugendhilfeeinrichtung in der Hermannstraße steht nach der Renovierung Jugendlichen rund um die Uhr offen.

 Rike Hentschel (Walbusch-Stiftung), Tanja Isphording (Förderverein Notschlafstelle), Barbara Eufinger (Füreinander), Arndt Böcking (Rotary-Club) und Stadtdirektor Hartmut Hoferichte (v.l.) mit den Modell der neuen Notschlafstelle.

Rike Hentschel (Walbusch-Stiftung), Tanja Isphording (Förderverein Notschlafstelle), Barbara Eufinger (Füreinander), Arndt Böcking (Rotary-Club) und Stadtdirektor Hartmut Hoferichte (v.l.) mit den Modell der neuen Notschlafstelle.

Foto: mak

Die Hermannstraße 10 ist eine ehemalige Obdachlosenunterkunft, und auch die Jugendlichen, die später dort einzogen, sind in Not, können oder wollen nicht nach Hause oder haben kein Zuhause. Doch "Die 10", wie die Notschlafstelle fortan hieß, war in die Jahre gekommen und so renovierungsbedürftig, dass sogar die Schließung diskutiert wurde. Schon hier griffen Bürgerengagement und die Aktivitäten des inzwischen 25 Jahre alten Fördervereins der Einrichtung, die Schließung wurde verhindert. Nicht nur das, die Einrichtung steht nun den in Not geratenen Jugendlichen und Jungen Erwachsenen in renoviertem Zustand zur Verfügung.

Gestern hatte es Stadtdirektor Hartmut Hoferichter übernommen, den Sponsoren zu danken, ohne die die Stadt die Renovierung nicht hätte finanzieren können. Für Barbara Eufinger, die für den Verein Füreinander sprach, war klar, die Stadt steckt in Schwierigkeiten und die Notschlafstelle muss erhalten bleiben. "Die wichtige Einrichtung zu unterstützen ist für Thomas Busch ein echtes Anliegen", sagte Rike Henschel als Vertreterin der Walbusch-Jugendstiftung. Für die beiden engagierten Frauen war es dann auch kein Problem, den Rotary Club Klingenpfad zu überzeugen, auch dessen Vertreter Arndt Böcking machte sich gestern vor Ort selbst ein Bild, wie gut das Geld seiner Organisation angelegt wurde.

32 Jahre gibt es die Notschlafstelle nun schon, und Leiterin Monika Hackbarth weiß, wie wichtig die Umgebung für die Jugendlichen ist, die vielfach schon alle Arten von Hilfsangeboten durchlaufen haben. Mit dem neuen intensivpädagogischen Konzept soll den jungen Erwachsenen geholfen werden, die in wenigen Wochen einziehen können. Zehn Plätze gibt es in diesem Bereich. Je nach Bedarf wird Personal dann dort eingesetzt. Für die fünf festen Plätze für Minderjährige und die beiden Notplätze stehen 5,75 Stellen zur Verfügung. Für die Minderjährigen, die die Einrichtung schon bezogen haben und für längstens sechs Monate bleiben können, garantieren Einzelzimmer das nötige Maß an Provatsphäre. "Früher gab es Durchgangszimmer und niemand konnte sich wirklich sicher fühlen", sagt Monika Hackbarth, "die Sicherheit für Bewohner und Personal hat sich nach dem Umbau deutlich verbessert".

Für Barbara Eufinger ist wichtig, dass auch die Plätze für die jungen Erwachsenen möglichst bald vergeben werden können. Hartmut Hoferichter ist zuversichtlich, dass das neue pädagogische Konzept nun schnell alle Gremien passieren wird.

Der Förderverein unterstützt die Einrichtung seit 25 Jahren vielfältig. Vorsitzende Tanja Isphording nannte Beispiele von der Finanzierung von Tagesausflügen bis hin zu Weihnachtsgeschenken. Auch in der Öffentlichkeitsarbeit ist der Verein rege. Kassiererin Christine Range ist unermüdlich, wenn es darum geht, möglichen Spender und Unterstützer anzusprechen. Die frühere Vorsitzende Nicole Berger-Otto erinnerte an die Gründungszeiten des Fördervereins, der vor allen in Pater Willy van Deursen von der Gemeinde St. Suitbertus und dem ehemaligen Höhscheider Bezirksvorsteher Curt Meis rührige Unterstützer fand.

Neueröffnung der Notschlafstelle wird am 13. Juni von 10 bis 14 Uhr gefeiert.

(RP)
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