Rheinberg SGB warnt vor Radon-Gefahr

Rheinberg · Die Schutzgemeinschaft Bergbaubetroffener (SGB) sieht die Menschen in Rheinberg einem hohen Gesundheitsrisiko ausgesetzt: Durch bergbaubedingte Risse könne Radon austreten, ein radioaktives Edelgas.

Die Rheinberger zu sensibilisieren für die Gefahren, die der Bergbau mir sich bringt – das war eines der Themen bei der jüngsten Mitgliederversammlung der Schutzgemeinschaft Bergbaubetroffener (SGB). „Es ist wichtig, dass die Menschen erfahren, dass bergbaubedingte Risse nicht nur die Bausubstanz gefährden, sondern vor allem die Gesundheit“, betonte Ulrich Behrens, Vorstandsmitglied der SGB, und meinte damit die Gefahr, die Radon bedeuten kann.

Gefahr durch radioaktives Edelgas

Radon ist ein radioaktives Edelgas, das unter der Erde vorkommt. Bergbaubedingte Risse lassen es nach oben strömen. Wer dem Gas dauerhaft ausgesetzt ist, trägt ein hohes Lungenkrebsrisiko, stellten einige der SGB-Mitglieder fest. Seit über zwei Jahren werden im Rheinberger Raum Radon-Messungen durchgeführt. „Die Grenze des Radonwerts in Häusern, insbesondere Kellerräumen, liegt bei 100 Bequerel pro Kubikmeter“, erklärte Vorstandsmitglied Hans Schwerdt und fügte hinzu: „Wo vermehrt Risse auftreten, ist der Radon-Wert häufig weit über dem Grenzwert. Insbesondere Menschen, die sich viel in radonbelasteten Kellerräumen aufhalten, gefährden ihre Gesundheit.“ Dass die DSK die Ernsthaftigkeit der Radon-Problematik im Rheinland abtut, ärgert die Mitglieder der SGB.

Eine weitere große Gefahr sieht die SGB in der fortlaufenden Absenkung der Region durch den Bergbau. Viele Bürger fordern Informationen darüber, inwieweit die Höhe der einzelnen Regionen noch über NN liegt.

Die Aussage des LINEG-Vorstands Karl-Heinz Brandt in der RP v. 29. September stieß bei der SGB auf Unverständnis: Brandt hatte erläutert, er halte Regen-Situationen wie die, die in der Eifel nach den starken Regengüssen Ende voriger Woche auftraten, am Niederrhein für beherrschbar. Probleme würde eher ein kurzzeitiger Starkregen wie der im August vorigen Jahres bereiten – aber selbst da habe die LINEG die Lage (bis auf eine Ausnahme) im Griff gehabt.

Reihenweise Keller unter Wasser

Dies sah die SGB allerdings ganz anders. Die Pumpen hätten es doch gar nicht mehr geschafft, das Steigen des Wassers abzupuffern, beklagten einige Mitglieder. Die Folge: Sowohl in Alpsray als auch in Millingen hätten reihenweise Keller unter Wasser gestanden – mit teils erheblichen Schäden für die Hauseigentümer.

(RP)
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