Rheinberg Kleine Gemeinde begrüßt modernen Pfarrer

Rheinberg · Bönninghardt "Kein Ort ist zu unbedeutend, keine Gemeinde ist zu klein, als dass Christus nicht dahin einkehrt", betonte Pfarrer Peter Muthmann bei seinem ersten Gottesdienst als Gemeindepfarrer der evangelischen Kirchengemeinde Bönninghardt. Und gleich zum Amtsantritt konnte Pfarrer Muthmann ein neues Gemeindeglied begrüßen: Im "Jahr der Taufe" begannen die Aufgaben des Gemeindepfarrers genau in diesem Zeichen – der Taufe. "Wenn jemand getauft wird, kommt er in eine Gemeinschaft hinein", sprach Pfarrer Muthmann bei der Taufe von Inessa, dem nun jüngsten Gemeindeglied Bönninghardts.

Ein langer Weg

Ebenso feierlich, wie das Taufkind, wurde auch der Pfarrer selbst in der Gemeinde willkommen geheißen. Ferdinand Isigkeit, Superintendent des Kirchenkreises Moers, führte Pfarrer Muthmann zum Gottesdienst in die Gemeinde ein. "Es ist keine normale Einführung in eine Pfarrstelle", erklärte Superintendent Ferdinand Isigkeit. Schließlich steht der Seelsorger Muthmann seit 1992 im Dienst der evangelischen Kirchengemeinde Lintfort. Mit 25 Prozent seiner Arbeitszeit wird der Pfarrer nun auch im Dienst Bönninghardts stehen.

"Bis heute haben wir als Kirchenkreis, als Nachbargemeinden einen langen Weg hinter uns gebracht", so Isigkeit, "manche Wege erwiesen sich als Sackgassen, andere sogar als Umwege. Doch nun kann die kleinste, selbstständige Gemeinde sicher sein, dass der Gottesdienst weiter geht." Dabei wies der Superintendent gleich auf die Vorteile des "gemeinsamen Pfarrers" hin: "Bönninghardt und Lintfort – zwei Gemeinden können nun wieder zusammenfinden, die bis hierhin immer seltener miteinander gegangen sind." Schon jetzt ergaben sich einige positive Effekte aus der Zusammenarbeit: So nehmen jetzt sechs Jugendliche aus Bönninhardt an dem Konfirmandenunterricht in Lintfort teil. Die Orgel aus dem abgerissenen Paul-Gerhardt-Haus in Lintfort wiederum steht nun in der Bönninghardter Kirche. Daneben überzeugte der Pfarrer seine Gemeinde im Gottesdienst. "Er erscheint ganz locker und spricht für alle verständlich", bemerkte Silke Schaale, die Mutter des Taufkindes, "Heutzutage ist das wichtig, um seiner Gemeinde näher zu stehen." Tatsächlich wirkte der Gottesdienst erfrischend zeitgemäß und "nicht so hochgeistig", wie es der Pfarrer selbst ausdrückte.

Modern und eindeutig

In seiner Rede erinnerte Muthmann daran, dass Christus vor allem unter dem einfachen Volk seine Freunde hatte. Menschen, die als nicht besonders gottesfürchtig galten, arme Menschen, Handwerker und Fischer mit verständlichen Gleichnissen lehrte, habe Christus selbst zu Gott geführt. Gewinnend wirkte auch Pfarrer Muthmann im Gottesdienst auf seine neue Gemeinde. "Der Gottesdienst war modern und eindeutig", resümierte auch eine junge Kirchgängerin.

(RP)
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