Herr Gardemann, sind Sie der Eigentümer des alten van-Gember-Hauses an der Orsoyer Straße?

Lothar Gardemann Nein, man hat mir das Haus damals zwar angeboten, aber gekauft hat es ein Freund von mir. Da er Niederländer ist und in den Niederlanden lebt, verwalte ich es für ihn. Das Haus steht ja schon seit einigen Jahren leer.

Und wie kam der Kontakt zum MAP zu Stande?

Gardemann Marco Kutz, der Rheinberger Stadtjugendpfleger, hat mich angesprochen und mir das Konzept erklärt. Ursprünglich sollte die Aktion in der ehemaligen Gaststätte "Galeere" laufen, die ich vor einiger Zeit gekauft habe. Letztendlich ist es dann die van-Gember-Stadtvilla geworden.

Sie sprachen das Hotel-Artlon-Konzept beim MAP an. Es sieht vor, dass 15 Künstler aus Spanien und Deutschland vom 21. bis zum 24. August zusammen mit Kindern und Jugendlichen die 15 Zimmer des Hauses künstlerisch gestalten. Am Samstag, 25. August, um 12 Uhr, werden dann in dem Haus die Ergebnisse präsentiert. Gibt es Einschränkungen für die Künstler?

Gardemann Ich habe gesagt: Die Künstler können die Wände ruhig bemalen. Das ist in Ordnung. Das Haus, das mein Freund bald wieder verkaufen möchte, muss ohnehin komplett saniert werden, bevor es wieder bewohnt werden kann. Deshalb müssen die Künstler die Wände nachher auch nicht wieder überstreichen. Ich mag solche Kunst-Aktionen, deshalb unterstütze ich das Projekt gerne.

Sie ermöglichen den Künstlern auch, in der ehemaligen "Galeere" am Großen Markt — gleich in der Nachbarschaft — zu übernachten.

Gardemann Richtig. Die Gaststätte, für die ich noch einen Betreiber suche, die "Dein's" heißen und ein Weinlokal werden soll, wird derzeit noch umgebaut. Aber die Gäste können problemlos in der oberen Etage der Gaststätte wohnen. Da sind Duschen, das ist überhaupt kein Problem.

Uwe Plien führte das Gespräch.