Remscheid Täschchen aus eigener Herstellung

Remscheid · In der Nähschule "Nadelöhr" üben sich vier Mädchen im Schneidern.

 Angelika Kremser zeigt Kathrin und Nele die Stoffballen, aus denen Täschchen entstehen sollen.

Angelika Kremser zeigt Kathrin und Nele die Stoffballen, aus denen Täschchen entstehen sollen.

Foto: BM-Foto; Michael Schütz

Beim Ferienprogramm der Lütteraten bot das Ehepaar Kremser einen zweistündigen Näh-Schnupperkursus in ihrer Nähschule Nadelöhr an. Vier Mädchen, zwischen acht und zwölf Jahren, versuchten sich als Nachwuchsschneiderinnen.

Die achtjährige Victoria und die neunjährige Lea freuten sich besonders auf den vor ihnen liegenden Kursus: "Mit Nadel und Faden habe ich schon mal genäht, aber noch nie mit einer Nähmaschine", erzählte Victoria. Sie würde gerne lernen, Taschen zu nähen, sagte sie. Auch Lea hatte bereits Erfahrungen mit dem Nähkasten der Oma gemacht: "Ein kleines Kissen habe ich schon mal mit ihr genäht." Am liebsten würde sie ihre eigenen T-Shirts fertigen, später vielleicht sogar eine eigene Kollektion, davon träumt die Neunjährige.

Angelika Kremser hatte sich für ihre eifrigen Schülerinnen etwas Einfaches zum Einstieg überlegt: Ein kleines, buntes und praktisches Täschchen für die Taschentücher, ein sogenanntes TaTüTä. Alle benötigten Utensilien dafür lagerten im Atelier der Nähschule an der Barmer Straße. Im kleinen Raum im Souterrain ihres Hauses fühlt sich die Autodidaktin Angelika Kremser besonders wohl. Ihre Nähschüler können sich hier gar nicht sattsehen: Rund um gefüllt mit Stoffen aller Farben, bunten Garnrollen, Knöpfen. "Das ist der Traum einer jeden Frau", sagte Rolf Kremser. Er unterstützt seine Frau bei den Kindernähkursen. Die vier Nachwuchsschneiderinnen suchten rosafarbene, blaue und grüne Stoffe aus und schnitten sie anhand einer Vorlage zurecht. Dann ging es an die Nähmaschinen. Zaghaft trat Victoria an ihren Platz und schaute sich die Griffe bei Kremser ab. Konzentration war gefragt und, zum Einfädeln des dünnen Fadens, auch Fingerspitzengefühl. Aufmerksam befolgten die Mädchen die Schritte. "Und nun aufs Gaspedal drücken", sagte Kremser schließlich. Als die Nähmaschine die ersten Stiche im Stoff versenkte, zeichnete sich ein zufriedenes Lächeln in Victorias Gesicht ab. Am Ende des Tages würde sie ihr erstes selbst geschneidertes TaTüTä in den Händen halten.

(RP)
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