Remscheid Sturm bedroht Weihnachtsmarkt

Remscheid · Xaver ist schuld: Wer heute einen Besuch auf dem Weihnachtsmarkt, eine Runde auf der Eisbahn oder einen Wettkampf beim Eisstockschießen plant, hat wahrscheinlich Pech: Weil das Orkantief mit dem Namen Xaver nach Einschätzung der Meteorologen auch Nordrhein-Westfalen trifft, wird der Markt am Donnerstag voraussichtlich geschlossen.

Remscheid: Sturm bedroht Weihnachtsmarkt
Foto: Deutscher Wetterdienst

"Wie es aussieht, werden wir das Gelände mit Flatterband absperren und Hinweisschilder anbringen, dass der Markt für diesen Tag geschlossen ist", sagte Organisator Marcel Müller am Mittwochmittag. Sicherheit habe Priorität.

 Ruhe vor dem Sturm herrschte gestern im Weihnachtsdorf. Auf Dekoration auf den Tischen werden die Beschicker heute verzichten.

Ruhe vor dem Sturm herrschte gestern im Weihnachtsdorf. Auf Dekoration auf den Tischen werden die Beschicker heute verzichten.

Foto: Jürgen Moll

Der Sturm soll mit 100 Stundenkilometern übers Land fegen. Da der Weihnachtsmarkt ausgerechnet auf einem der höchsten Punkte im Stadtgebiet steht, könnten die Böen dort besonders heftig ausfallen. Doch wie stark sei schwierig abzuschätzen, sagt Jürgen Beckmann, Leiter des Ordnungsamtes. Die Sperrung liege aber in der Verantwortung des Veranstalters, auch wenn der Platz vor dem Rathaus im Eigentum der Stadt ist.

Am Mittwoch lag der Feuerwehr keine Orkanwarnung vor, "aber es kann stürmisch werden", sagt Sebastian Wagner, stellvertretender Feuerwehrchef. Die Wetterentwicklung werde ständig beobachtet, das Ordnungsamt umgehend informiert, wenn Gefahr droht.

Mit Sturmwarnungen haben Veranstalter in Remscheid Erfahrung: 2006 wurde das Weihnachtsdorf vorübergehend geschlossen, als Böen von bis zu 70 Stundenkilometern den Aufenthalt auf dem Rathausplatz zu gefährlich werden ließen. Andreas Meike vom Remscheider Stadtmarketing, das den Markt bis 2012 organisierte, hatte befürchtet, dass Passanten von umherfliegenden Gegenständen getroffen werden könnten. Im Fokus hatte er damals auch die Metallgerüste der Eisbahn, an denen die Scheinwerfer angebracht sind. Sie hielten nur Windböen mit einer Geschwindigkeit von bis zu 80 Stundenkilometern stand. Würde dieser Grenzwert überschritten, müsste abgebaut werden. Meike ließ daher stündlich die Windgeschwindigkeiten messen.

Auch Marcel Müller und das Aufbauteam gehen auf Nummer sicher und trafen gestern Vorsorge, damit Menschen nicht verletzt werden. Lose Teile und Dekoartikeln wurden entfernt, die Hütten gesichert. Ob das Areal kurzfristig für ein paar Stunden oder den ganzen Tag geschlossen werden muss, könne er nicht abschätzen, sagte Müller. Doch morgen soll der Wetterspuk schon vorüber sein, so dass der Weihnachtsmarkt wieder zu den gewohnten Zeiten geöffnet ist. Denn jeder Tag weniger bedeutet auch weniger Einnahmen für die Händler und Standbetreiber.

(RP)
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