Handball HGR verliert das Topspiel, Panther mit Mühe

Remscheid · Handball-Oberliga: Carsten Schwamberger kommt, Carsten Mundhenk geht. Wird Kristof Szargiej neuer Trainer in Remscheid?

Borussia Mönchengladbach – HG Remscheid 30:27 (13:15) – Wer immer neuer Trainer der HGR in der kommenden Saison werden mag (siehe "Personalien") – er muss sich keine Gedanken mehr um die Dritte Liga machen. Nach der vermeidbaren, gleichwohl aber verdienten Niederlage vom Samstag im Topspiel beim heimlichen Spitzenreiter ist das Titelrennen für die Gäste mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit beendet.

Dabei waren die Schützlinge von Trainer Mike Novakovic zu Beginn hellwach und machten nicht den Eindruck, als beeindrucke sie die nach wie vor noch offene Trainerfrage für die kommende Saison. Konzentriert in der Deckung, zielstrebig im Angriff, zielsicher im Abschluss – nach 14 Minuten führte Remscheid mit 7:2, ließ in dieser Zeit für die hochgelobten Gladbacher nur ein Feldtor zu und hatte sogar Gelegenheiten, den Vorsprung weiter auszubauen. Aber weil vorne (gegen die nun defensivere Borussen-Deckung) teils unvorbereitet der Abschluss gesucht und hinten nachlässiger gedeckt wurde, verkehrten sich nach und nach die Vorzeichen: Remscheid tat sich fortan immer schwerer in der Offensive, Gladbach kam dank der eingewechselten Routiniers Christoph Szymanski (6 Tore) und Martin Kuhlen (4) immer besser in Schwung – und lag nach 37 Minuten erstmals vorne (19:18).

Diese Führung gaben die Hausherren nicht mehr ab, weil sie nun einfach variabler spielten – und sich Fehler bei den Gästen nach "Pleiten, Pech und Pannen"-Art häuften: mal standen Latte und Pfosten im Weg, mal Torhüter Sven Plath, mal warfen sich zwei Gästeakteure nach dem freien Ball – und kullerten ihn dabei einem Gegenspieler in die Hände. Und weil auch noch Undiszipliniertheiten (Zeitstrafe gegen Fabian Zarnekow wegen Meckerns gegen die Schiedsrichter) und Verletzungen (Lukas Steinhoff musste nach einem Zweikampf benommen vom Feld) hinzukamen, war die vermeidbare Pleite am Ende trotz offener Manndeckung doch nicht zu verhindern. "Es war wohl nie so einfach, hier beide Punkte mitzunehmen", fand Coach Mike Novakovic nach dem Schlusspfiff. Dabei mischten sich sein Staunen und Ärger zu einer explosiven Mixtur, die sich wenig später in einer geharnischten Kabinenpredigt an die Adresse seine Spieler entlud, die auch im hintersten Winkel der Jahnhalle nicht zu überhören war.

HGR-Tore: Zapf (12/2), Lewandowski, Hinkelmann (je 4), Zarnekow, Krajnik, Steinhoff (je 2), L. Pütz (1).

Bergische Panther – TuS Treudeutsch Lank 30:24 (10:11) – Eine etwas längere Anlaufzeit brauchten die Panther, ehe der Heimsieg unter Dach und Fach war. Letztlich gab es aber den erwarteten Erfolg gegen das weiterhin abstiegsbedrohte Kellerkind aus Lank.

Von einem Klassenunterschied war allerdings vor rund 150 Zuschauern in der Hilgener Max-Siebold-Halle lange Zeit nichts zu sehen. Denn gegen die bieder auftretenden, aber immerhin effektiven Gäste standen sich die Hausherren oft selbst im Weg. Während es in der Deckung noch gut klappte, überboten sich die Panther im Auslassen bester Torgelegenheiten. "Wir haben einfach zu viele Chancen liegengelassen. Ansonsten hätten wir früher Ruhe haben können. Das war aber auch der einzige Kritikpunkt heute", meinte Spielertrainer Erwin Reinacher später zufrieden. Zunächst schleppten sich die Gastgeber über 4:4 (12.) und 8:8 (20.) mehr schlecht als recht in die Halbzeit, zumal der Gast da sogar knapp führte. Nach der Pause blieb es bis zum 15:15 (40.) ausgeglichen, aber dann ging die Post ab: Schon beim 20:16 (40.) bogen die Panther auf die Siegerstraße ein und ließen über 25:19 (50.) bis zum Ende nichts mehr anbrennen. Und das, obwohl Reinacher kräftig durchwechselte. Überragender Spieler der Hausherren war Routinier Matthias Fuchs, der gerade seinen Vertrag in Hilgen gerade verlängert hat und als Regisseur und Vollstrecker mit satten neun Treffern gleichermaßen überzeugte.

Panther-Tore: Fuchs (9/2), Reinacher (6), Kluge (6/2), Faust, Irion, Ueberholz, Middendorf (je 2), Hattig (1).

(RP)
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