Remscheid Flugkünstler hautnah erlebt

Remscheid · Socke sitzt auf dem Baumstumpf und wartet auf ein Zeichen von Ziehvater Karsten Schossow. Das Eintagsentchen in Schossows Hand sieht zu verführerisch aus, Socke streckt die Flüge und fliegt los - geräuschlos. "Nur die Eulen fliegen lautlos", erklärt der Remscheider Falkner den elf Kindern, die den anmutigen Flug der heimischen Schleiereule verfolgt haben.

 Bei der Flugshow in der Falknerei Bergisch Land lässt Karsten Schossow auch diesen Malayenkauz namens May Runden über die Köpfe der Besucher hinweg fliegen.

Bei der Flugshow in der Falknerei Bergisch Land lässt Karsten Schossow auch diesen Malayenkauz namens May Runden über die Köpfe der Besucher hinweg fliegen.

Foto: jürgen Moll

Im Rahmen des Ferienprogramms "Mach mit" der Stadt Remscheid besuchten sie am Donnerstag zum ersten Mal die Falknerei Bergisch Land (Grüne 1), die idyllisch im Wald gelegen ist, an der Stadtgrenze zwischen Wuppertal und Remscheid.

Bei der Flugshow mit dem Falkner lernten die Kids fernab von Büchern und PC unterhaltsam, welche Eulenarten in Deutschland heimisch sind, warum der Kapgeier eine Glatze hat und dass der Albatros der größte fliegende Vogel der Welt ist. Das Gefieder der malaysischen Eule May durfte einmal hautnah gestreichelt werden. "Fühlt sich an wie Watte", beschreibt Schossow, was die Kinder dann auch spürten. Und auch Mäxchens Gefieder durfte berührt werden - einen Uhu, die größte Eulenart in Europa, sieht man sonst vielleicht nur bei Nacht.

Einige der Greifvögel wie Geier Vally flogen über die Köpfe der Kids hinweg. "Oh, wie cool" lautete das Fazit der Entdecker. Der Falklandkarakara hat am meisten Eindruck hinterlassen, als er immer wieder sein Leckerchen unter dem richtigen Hütchen fand. "Ich hätte nicht gedacht, dass er das kann", sagt Simon (10) ganz begeistert. "Mir hat die Flugshow gut gefallen, dass man die Vögel so erleben kann", ergänzt Nico (10).

"Die Kinder wissen heute oft nicht mehr, wie eine Eule aussieht. Wir steuern mit den Flugshows dagegen, indem Kinder die Tiere live erleben", sagt Schossow, der in seiner Falknerei 36 verschiedene Greifvögel beherbergt und versorgt. Darunter auch Adler Schmitti, der dort wieder aufgepäppelt wurde.

Nach dem Brand im Lokal vor zwei Jahren sind die Besucher allerdings bis zu 50 Prozent weniger geworden, bemerkt Schossow. Dabei hat sich auf dem Gelände einiges getan. Im vorderen Teil der Falknerei ist immer wieder die Säge zu hören. Dort werden neue Gehege für die Zuchttiere gebaut. Die Arbeiten am neuen Haus mit Gastronomie gehen gut voran. Eine Halle unter dem Gebäude mit 280 Quadratmetern ermöglicht zukünftig Shows auch bei Regenwetter. Für März 2015 plant das Ehepaar Schossow die Neueröffnung. Bis dahin fliegen die Bussarde, Adler und Falken draußen über die Besucher hinweg.

(lupi)
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