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Remscheid Wirte: Gäste wollen draußen sitzen

Remscheid · Ohne Außengastronomie können Cafés, Bistros, Eisdielen und Restaurants kaum überleben - drei Beispiele.

 An Sommerabenden ist die Außenterrasse des Restaurants "Wuppertaler Hof" schnell gefüllt. Dort genießen die Gäste nicht nur ihr Essen, sondern auch schöne Sonnenuntergänge.

An Sommerabenden ist die Außenterrasse des Restaurants "Wuppertaler Hof" schnell gefüllt. Dort genießen die Gäste nicht nur ihr Essen, sondern auch schöne Sonnenuntergänge.

Foto: jürgen moll

Wer einkehrt, möchte mehr als einen gefüllten Teller und gepflegte Getränke. Er möchte vor allem möglichst draußen sitzen, er sucht ein Flair wie in einem Straßencafé in Südfrankreich, in einer Bodega oder einem italienischen Restaurant. Er wünscht Urlaubsgefühle. "Das gastronomische Leben verlagert sich nach draußen", sagt Christian Jäger, Geschäftsführer des Dehoga Nordrhein. Selbst im Bergischen Land mit seinem oft unwirtlichen Wetter wollen es sich die Leute unter freiem Himmel gut gehen lassen. Daher seien Gastronomen gut beraten, Außensitzplätze anzubieten - nicht erst seitdem das Nichtraucherschutz-Gesetz greift, das rauchende Gäste vor die Tür treibt. Es reiche aber nicht, ein paar Plastikmöbel rauszustellen. Oder wie zur Fußballweltmeisterschaft noch einen Fernseher dazu. "Das Ambiente muss stimmen, die Gäste wünschen einen Event-Charakter, einen unterhaltsamen Mehrwert", sagt Jäger.

Manchmal ist es auch die Lage der Außenterrasse, die einen Mehrwert frei Haus liefert. Im Restaurant "Wuppertaler Hof" an der Lüttringhauser Straße haben die Inhaber vor acht Jahren eine Terrasse bauen lassen, die einen Blick ins Diepmannsbachtal bietet "und am Abend schöne Sonnenuntergänge", berichtet Marcus Schmalbein, Inhaber in der dritten Generation. "Ohne ein solches Angebot wäre es schwierig, Gäste zu halten", sagt er. Besonderen Wert hat er auf hochwertiges Mobiliar und gute Sonnenschirme gelegt. Die hohe Investition hat er nicht bereut. Die Terrasse sei wie eine Außenwerbung, auch so mancher "Trassen-Radler" mache hier eine Pause.

"Alle Plätze sind belegt", sagt Edmund Joska, Mit-Inhaber des Tortenateliers, an dem heißen Nachmittag. Hier am Alter Markt spielt das Leben. Die Terrasse beschere kein Umsatzplus. Sie sei überlebenswichtig. 30 Sitzplätze hat er draußen zu bieten, gerne hätte er mehr. Aber die Stadt vermiete nur den 1,75 mal 12 Meter breiten Streifen vor dem Gebäude. Die öffentlichen Parkplätze, die sich dort anschließen, seien wichtiger als das gastronomische Interesse. Mit einer soliden Markise, mit Kissen, Decken und Heizstrahler versuchen die Tortenatelier-Inhaber die Außensaison auszudehnen. Ab März bis November sitzen Gäste hier draußen.

Mit dem Wetter ist Salvatore Lerose momentan zufrieden, aber es könnte beständiger sein. Denn die Außenterrasse seines Cafés Barista auf dem Rathausplatz ist eine tragende Säule des Umsatzes. Auch der gebürtige Italiener bestätigt, dass die Gäste anspruchsvoll sind. "Man muss immer am Ball bleiben", sagt er. In dieser Saison hat er einen Sandstrand anschütten lassen, der bis September bleiben soll. Im Liegestuhl können die Gäste Cocktails genießen, während die Kinder mit Sandförmchen spielen. Freitags gibt es Tanzstunden auf dem Platz, und nun treten samstags, 12 bis 15 Uhr, Sänger und Musiker auf. Nach der Darbietung geht der Hut rum. So etwas kennen die meisten aus mediterranen Ländern - und zücken bereitwillig ihr Portemonnaie.

(RP)
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