Handball Das Herzstück

Handball-Oberligist TV Ratingen erwartet den TuS Treudeutsch Lank. Trainer Manfred Brunke fordert den zweiten Heimsieg gegen einen direkten Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt.

Er gehört zu den Stillen im Lande, gilt als introvertiert, zurückhaltend. Dennoch ist er stets präsent und wird sofort vermisst, wenn er fehlt. Das kommt allerdings äußerst selten vor. Im Gegenteil, wenn der Großteil der Mannschaft nach dem Training längst in der Kabine verschwunden ist, steht Raoul Langenmayr noch oft in der Halle und trainiert mit dem ein oder anderen jungen Spieler.

Manfred Brunke ist da etwas anders, eine Art Gegenstück. Er motzt und meckert, wenn ihm was nicht passt. Er sagt, was er denkt. Auch über Raoul Langenmayr: "Er ist das Herzstück der Mannschaft. Es gibt keinen kompakteren Spieler als ihn. Das ist einer, auf den ich mich immer verlassen konnte. Einen solchen Typ kann sich jeder Trainer nur wünschen."

So war es auch am vergangenen Sonntag bei der 28:31-Niederlage in Wuppertal. Daniel Hattig flog vom Platz, dem TV mangelte es an Konstanz und Stabilität in der Abwehr. Nur einer zeigte sich von alldem unbeeindruckt und rief seine Leistung ab: Raoul Langenmayr.

Und so wird es auch morgen Abend (19.30 Uhr, Europaring) sein, wenn die Grün-Weißen auf den TuS Treudeutsch Lank treffen. Ein wichtiges Spiel für die Grün-Weißen und gewiss keine unlösbare Aufgabe. Die Gäste gelten zwar als eingespielt und kampfstark, dafür haben sie aber Defizite im technischen Bereich und sind auswärts nur die Hälfte wert. Dass sie sich Jahr für Jahr in der Oberliga behaupten, verdanken sie ihrem Kampfgeist und ihrer Heimstärke. "Um so wichtiger ist es für uns, dieses Heimspiel zu gewinnen", sagt Manfred Brunke. Und er weiß natürlich auch, wie seine Mannschaft das bewerkstelligen soll: "Wir müssen in der Abwehr wieder stabil stehen. Unsere 6/0-Deckung muss stehen und darf nicht viele Chancen zulassen."

Brunke weiß aber auch, dass Lank nur über zwei Leistungsträger verfügt, den Mittelmann und den Halblinken. "Aber wir haben in Wuppertal auch gesehen, dass uns ein Spieler das Genick brechen kann", sagt er. "Aber wenn die einen überragenden Werfer haben, werden wir ihn raus nehmen." Dazu hätten ihm in der Vorwoche die personellen Möglichkeiten gefehlt, die er nun aber wieder habe: Christian Böcker ist wieder dabei. "Damit sind wir auf der Halbposition körperlich wieder stärker besetzt." Und Brunke setzt natürlich darauf, dass Daniel Hattig nicht noch einmal die rote Karte sieht.

Wenn das ein oder andere ungewiss ist, so ist auf einen Verlass: Raoul Langenmayr wird seinen Part spielen wie in all den Wochen, Monaten und Jahren zuvor. Und Brunke setzt darauf, dass der 33 Jahre alte Controller noch zwei, drei Jahre dran hängt: "Er hat kein Gramm Fett, ist daher auch nicht verletzungsanfällig." Na dann weiter so.

(RP)
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