Lokalsport 04/19 testet jetzt die Dreierkette in der Abwehr

Ratingen · Trainer Peter Radojewski hofft, mit der Umstellung mehr Torgefahr zu generieren. Sonntag kommt Regionalligist Velbert zum Test.

 So könnte es funktionieren: RSV-Trainer Peter Radojewski möchte nach der Winterpause taktisch flexibler sein - da soll die Dreierkette in der Abwehr ein probates Mittel sein.

So könnte es funktionieren: RSV-Trainer Peter Radojewski möchte nach der Winterpause taktisch flexibler sein - da soll die Dreierkette in der Abwehr ein probates Mittel sein.

Foto: Achim Blazy

Der Brustgurt ist unerbittlich. Jeder Spieler von Ratingen 04/19 trug ihn in dieser Woche, beim Trainingsauftakt des Fußball-Oberligisten. Der Brustgurt ist unbestechlich, unbeirrbar - und vor allem gemein: Er zeichnet genau den Puls der einzelnen Spieler auf. "So kann ich sehen, wer im Winter gut gearbeitet hat", sagt Trainer Peter Radojewski, der die Ergebnisse nach und nach auswertet.

 So könnte es funktionieren: RSV-Trainer Peter Radojewski möchte nach der Winterpause taktisch flexibler sein - da soll die Dreierkette in der Abwehr ein probates Mittel sein.

So könnte es funktionieren: RSV-Trainer Peter Radojewski möchte nach der Winterpause taktisch flexibler sein - da soll die Dreierkette in der Abwehr ein probates Mittel sein.

Foto: Achim Blazy

Für Radojewski ist diese Vorbereitung bis zum Rückrundenstart am 28. Februar heilig. Er hofft, dass er in den paar Wochen bis zum Auftaktspiel beim TV Kalkum-Wittlaer aus der Mannschaft eine richtige Einheit formen kann. Und vor allem eine fitte Einheit. Das Trauma der beiden vergangenen Saison-Vorbereitungen, in denen die Spieler immer nur nach und nach zum Kader stießen oder verletzt waren, das ist nichts für den akribischen Coach.

Und so wird offensichtlich, dass Daniel Keita-Ruel, der eigentlich am liebsten noch im Winter den Klub wechseln würde, hart an sich gearbeitet hat. Auch Yusuf Keser und Timo Krampe sind bereits jetzt in guter Form, auch wenn bei Keser die Leiste Probleme macht, genau wie bei Stefan Rott das lädierte Knie. "Das sollten wir aber in den Griff bekommen", betont Radojewski.

Er will die perfekte Vorbereitung. Dazu gehört auch, dass möglichst bald noch neue Spieler zum Kader stoßen. "Wir suchen", sagt Präsident Jens Stieghorst. "Aber der Wintermarkt gibt auf unseren Positionen leider nur wenig her." Ein Sechser soll für Damian Bartsch, der ein halbes Jahr in Neuseeland studiert, kommen. Dazu noch ein Torjäger und Spieler für die Außenbahn. Personal, das jeder Klub gerne hätte.

Und so muss es das vorhandene Material richten. Allerdings nicht so wie in der Hinrunde. "Ich habe beim Trainingsauftakt eine kurze Ansprache gehalten", sagte Stieghorst, der aber betonte, vor allem auf die positiven Aspekte der Hinrunde eingegangen zu sein. Auf die Aufholjagden in der Schlussphase, auf gute Spiele gegen Oberhausen oder Essen. "Solche Auftritte wie in Hilden, als wir uns insgesamt peinlich präsentiert haben, will ich nicht mehr sehen", betont Stieghorst.

Der Trainer auch nicht. Ihn nervt vor allem die geringe Durchschlagskraft in der Offensive. "Daran müssen wir arbeiten", sagt Radojewski. Er weiß auch schon wie. In den Testspielen gegen drei Regionalligisten (Sonntag, Mittwoch und Sonntag) will er vor allem probieren. Die Dreierkette in der Abwehr zum Beispiel, mit der 04/19 in der Hinrunde ein paar mal sehr gut ausgesehen hat. "Natürlich sind das drei Brocken direkt zum Trainingsauftakt", sagt Radojewski mit Verweis auf die SSVg Velbert, FC Schalke 04 U23 und den FC Kray. "Aber in diesen Spielen haben wir nichts zu verlieren." Gegen Schwarz-Weiß Essen hatte Radojewski in der Hinrunde nach einer Roten Karte auf drei Abwehrspieler umgestellt. "Das System ist natürlich recht laufintensiv, vor allem für die Spieler auf der Außenbahn", sagt Radojewski. "Aber immer, wenn wir es gespielt haben, sah es nach vorne gleich viel besser aus."

Genau das kann der RSV auch brauchen.

(RP)
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