Heiligenhaus Sie machen 130 Wünsche wahr

Heiligenhaus · Eine Aktion wirkt nach: Die Organisatorinnen des Wunschbaums zogen Bilanz und blickten voraus ins Jahr 2018.

"Nachthemden, Gutscheinkarten, liebevoll verpackte Spiele für Kita-Kinder" - manchmal sind es vergleichsweise kleine Wünsche, die Beschenkte glücklich machen. So schildert es Pfarrerin Kirsten Düsterhöft aus besonderem Anlass: Die Organisatorinnen der Wunschbaum-Aktion 2017 trafen sich zu einem Resümee.

Seit Jahren machen sich die Frauen Union und der Serviceclub "Inner Wheel" gemeinsam für die Aktion stark, die zur Adventszeit in der Kundenhalle der Sparkasse nicht zu übersehen ist. Dort steht dann traditionell eine Riesentanne. Diesmal brachten 130 Menschen aus sozialen Einrichtungen der Stadt wie der Lebenshilfe, der Awo, den Seniorenheimen St. Josef, dem Diakoniezentrum, der evangelischen und katholischen Kirche oder dem Familienzentrum Nonnenbruch je einen Wunschzettel an. Freiwillige Spender nahmen die Karten mit und erfüllten den jeweils notierten Wunsch.

Die Nutznießer der Aktion werden zuvor von den beteiligten Organisationen ausgewählt. Die Macherinnen kümmern sich anschließend ums Einsammeln und Verteilen der 130 Geschenke. Pfarrerin Düsterhöft gab ein Geschenk persönlich ab - "an eine Flüchtlingsfamilie, die in der Harzstraße 9 lebt. Wir kamen ins Gespräch - und haben uns sozusagen mit Händen und Füßen über Weihnachten verständigt".

Mit ihrem Geschenkpaket unterm Arm traf Christel Grunewald, im Auftrag der katholischen Gemeinde, auf ein älteres Ehepaar. "Die beiden haben vor Freude und Rührung geweint - sie waren gerade auf dem Weg zur Tafel, um Lebensmittel für die Weihnachtstage zu bekommen", erinnert sie sich. Und sie stellt fest: "Es gibt von Jahr zu Jahr wachsende Armut in der Stadt." Im Caritas-Seniorenzentrum freuten sich Besucher über kleine Kosmetikartikel - "eben mal etwas ganz Besonderes, nicht Alltägliches", wie Gabi Hühne sagte. Die Organisatorinnen lernen von Jahr zu Jahr dazu: "Die Wunschkarten waren fast alle am ersten Tag schon weg, am dritten Tag hing schon kein Wunschzettel mehr am Baum", so Uschi Klützke (FU). Dass in letzter Sekunde noch ein Kartenspiel organisiert werden musste - so etwas betrachtet sie eher als lösbare Aufgabe denn als Herausforderung oder gar Panne. Zum sechsten Mal dabei war der Inner Wheel Club - die Damenabteilung des Lions Clubs. Präsidentin Ulrike Michaelis äußerte selbst einen kleinen Wunsch: "Es wurden diesmal mehr Gutscheine gewünscht. Das ist eigentlich schade, denn es ist doch eigentlich schöner, Gegenstände zu kaufen und zu verpacken." Bedauerlich findet sie auch, dass sich die Organisatorinnen bei manchen Wünschen auf den Online-Handel angewiesen fanden, weil nicht alles vor Ort zu beschaffen war. Mit der Aktion den Einzelhandel am Ort zu stärken, bleibt Ziel der umtriebigen Helferinnen. Die nächste Benefiz-Aktion hat Ulrike Michaelis schon im Kalender stehen: "Am 5. Februar, 19.30 Uhr, gibt es im Kleinen Kino Mettmann einen Filmabend." Gezeigt wird die topaktuelle Version von Agatha-Christies Krimiklassiker "Mord im Orient-Express."

(RP)
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