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Ratingen Sicherheit hat Vorfahrt

Ratingen · Carsten Knoch ist Fahrradbeauftragter der Stadt. Bis zur Aufnahme in die Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundlicher Städte ist es noch ein weiter Weg. Neben dem Masterplan gibt es bereits konkrete Maßnahmen.

 Das Verhältnis zwischen Auto- und Radfahrern könnte weitaus besser sein.

Das Verhältnis zwischen Auto- und Radfahrern könnte weitaus besser sein.

Foto: AFP, AFP

Das Verhältnis zwischen Auto- und Radfahrern könnte weitaus besser sein. Immer wieder kommt es im Stadtgebiet, vor allem an Kreuzungen, zu brenzligen Situationen, die mitunter schwerwiegende Folgen haben können. Deshalb hat das Thema Sicherheit für Carsten Knoch, den Fahrradbeauftragten der Stadt, eindeutig Vorfahrt. Der Ingenieur für Städtebau und Verkehrsplanung (Amt für Städteplanung, Vermessung und Bauordnung) kommt auf dem Rad zum Job, kennt also die Widrigkeiten am Wegesrand.

Neue Schutzstreifen

Der Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt (Stuma) hat nun Beschlüsse gefasst – es sind aus Sicht des Experten weitere wichtige Etappen auf dem hürdenreichen Weg in die Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundlicher Städte. Was konkret vorgesehen ist: Die Stadt will vor allem zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen, indem Fahrbahnsanierungen dazu genutzt werden, die Radwegeführung neu zu justieren. So erhalten der Breitscheider Weg, die Dieselstraße, die Sohlstättenstraße und die Rehhecke jeweils auf Teilabschnitten neue Radspuren, die auf den Fahrbahnen markiert werden. Der traditionelle Radweg hat zwar nicht ausgedient, es gibt aber laut Knoch einen Trend zu mehr Schutzstreifen auf den Fahrbahnen.

Der Vorteil: Die Radfahrer rücken stärker ins Sichtfeld der motorisierten Verkehrsteilnehmer. Weitere Maßnahmen: Die Heinrichstraße und die Wallstraße zwischen Brunostraße und Oberstraße werden für den Radverkehr in Gegenrichtung freigegeben. Auch in diesen Bereichen sollen Markierungen auf der Fahrbahn für mehr Sicherheit sorgen. Der Ausschuss hat zudem grünes Licht für neue Radverkehrsführungen auf der Bahnhofstraße und der Eggerscheidter Straße gegeben. Wann diese beiden Maßnahmen umgesetzt werden, ist allerdings noch unklar.

Die Aufnahme in die Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundlicher Städte werde sicherlich nicht vor dem Jahr 2012 erfolgen, man sei jedoch auf einem sehr guten Weg, betonte der 39-Jährige. Zu den wesentlichen Etappenzielen gehört auch der bereits ausgearbeitete Masterplan Radverkehr. "Es ist ein Plan, der nur alle zehn oder 15 Jahre entwickelt wird", unterstreicht der Verkehrsplaner, der sich in seinem Amt auch mit der Umgestaltung des Düsseldorfer Platzes beschäftigt. Laut Knoch hat die Arbeit in der städteübergreifenden Gemeinschaft einen soliden Nutzen: Neben einem möglichen Imagegewinn winken eine intensive Zusammenarbeit in Expertengremien und vor allem Fördergelder, die nur Mitglieder abrufen können. Zwei Kommissionen werden die Stadt besuchen und nach vorgegebenem Raster prüfen, ob Ratingen aufgenommen werden kann.

Schilder überprüfen

Der Ausschuss hat Knoch weitere Aufgaben mit auf den Weg gegeben: So soll die Verwaltung die Regelungen zur Benutzungspflicht von Radwegen im gesamten Stadtgebiet überprüfen. Ein Beispiel ist der Hauser Ring, der mit 24 000 Fahrzeugen pro Tag stark in Anspruch genommen wird.

Die dortigen Radwege sind beschildert. Die Stadt wird prüfen müssen, ob eine Beschilderung weiterhin notwendig ist oder sogar verbessert werden muss. Angesichts knapper Kassen ist Sicherheit auch eine Frage des Geldes. Dass Radwege künftig komplett neu gebaut werden, kommt eher selten vor.

(RP/rl)
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