Heiligenhaus Rekord zum VHS-Semesterstart

Heiligenhaus · 17 000 Stunden Unterricht, 300 Dozenten – das hat die Volkshochschule in Heiligenhaus und Velbert für Frühjahr und Sommer auf dem Plan. Schwerpunkte sind Pädagogik und Weiterbildung.

 Man lernt nie aus: Rolf Praast holte sich gestern ein Exemplar des VHS-Semesterprogramms im Bürgerbüro ab.

Man lernt nie aus: Rolf Praast holte sich gestern ein Exemplar des VHS-Semesterprogramms im Bürgerbüro ab.

Foto: achim blazy

"Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr." Soll der alte Merksatz stimmen? Nein. Erkenntnisse aus der modernen Gehirnforschung widerlegen die alte Redewendung. Mit den Jahren verändert sich das Lernverhalten zwar, aber Neues lernen oder Altbekanntes auffrischen kann man ein ganzes Leben lang.

Für viele Lernwillige, ob jung oder alt, ist der Besuch der örtlichen Volkshochschule dafür ein wichtiger Schritt. Im VHS-Zweckverband Velbert/Heiligenhaus geht das Semester bald los. Und zur Semester-Eröffnungsparty am Freitag, 22. Februar, 18.30, sind nicht nur Menschen mit Behinderung in die VHS-Räume am Heiligenhauser Südring eingeladen. DJ Friday legt auf, der Eintritt ist frei. Dann geht es mit dem Lernen los. 17 000 Unterrichtsstunden stehen auf dem Plan. 2000 Stunden mehr als im letzten Frühjahrssemester. Rund 300 Lehrkräfte bringen Wissen in Theorie und Praxis an den Mann und die Frau. "Bei der Auswahl unserer Dozentinnen und Dozenten legen wir großen Wert auch auf die 'pädagogischen' Fähigkeiten", erklärt VHS-Leiter Rüdiger Henseling im Vorwort. Und das betont er aus gutem Grund. Denn seit der studierte Erziehungs- und Sozialwissenschaftler 2011 die Leitung von Hermann Flaßpöhler übernommen hat, steht vor allem die "Pädagogik im Forum der VHS", ein Programm, das vor rund fünf Jahren auf den Weg gebracht wurde. So ziert das griechische Wort für Pädagogik "Paidagogía", das Programm, das bereits in öffentlichen Räumen wie dem Bürgerbüro im Rathaus-Innenhof ausliegt und welches mit Fotos des hauseigenen Fotoclubs gestaltet wurde. Mit dem Vortrag "Die Bologna-Reform und die Krise der Universität – Was ist los in der Pädagogik" von Professor Dr. Wilfried Breyvogel wird das Semester am 1. März, 18.30 im VHS-Haus an der Nedderstraße 50, offiziell eröffnet. "Der Vortrag macht den Versuch, die Unübersichtlichkeiten im deutschen Bildungssystem etwas zu ordnen und Hinweise zur Orientierung für Eltern und Schülerinnen und Schüler zu geben." Die Veranstaltung ist entgeltfrei. Ebenfalls ausgeweitet sind die Angebote in der Weiterbildung. "Wir fühlen uns im besonderen Maße verpflichtet, ein gutes fachliches-fundiertes Weiterbildungsangebot für diejenigen anzubieten, die einer gar nicht genug zu würdigenden Arbeit nachgehen. Diejenigen, die sich Tag ein, Tag aus engagiert und hingebungsvoll um unsere Kinder, älteren Mitbürger um Kranke und Menschen mit Behinderungen kümmern", so der VHS-Leiter. Wie zum Beispiel die im Vorjahr eingeführte Ausbildung zum Integrationshelfer/Assistenzleister für Menschen mit Behinderung.

Das Angebot habe, so Henseling, "zum ausgezeichneten Ruf der VHS weit über die regionalen Grenzen beigetragen." Ebenfalls beliebt: "Besser auskommen mit dem Einkommen" ein kostenfreier Kurs, der vor allem Familien mit geringem Einkommen eine solide Haushaltsplanung in Theorie und Praxis lehrt. Ob also Kurse für Familien, neue Sprachen, Kultur, Gesundheit oder EDV, die Angebote sind vielfältig. Ein Blick in das neue Programm lohnt sich. Denn, wie schrieb schon Heinrich Heine in seinen Reisebildern: "So ein bisschen Bildung ziert den ganzen Menschen" www.vhs-vh.de.

(sade)
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