Ratingen Raumnot — ganztags

Düsseldorf · Das Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium hat nach wie vor kein Pädagogisches Zentrum. Eltern und Schüler sind alarmiert – und enttäuscht über den Zeitverzug. Im Bezirksausschuss West geht es heute um schnelle Abhilfe.

 Führende CDU-Politiker haben sich für eine "soziale Schule" ausgesprochen.

Führende CDU-Politiker haben sich für eine "soziale Schule" ausgesprochen.

Foto: ddp, ddp

Das Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium hat nach wie vor kein Pädagogisches Zentrum. Eltern und Schüler sind alarmiert — und enttäuscht über den Zeitverzug. Im Bezirksausschuss West geht es heute um schnelle Abhilfe.

West Ein Schwarz-Weiß-Foto zeigt eine Schülergruppe. Dazu die Botschaft: "Das Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium, einziges Ganztagsgymnasium im Kreis Mettmann, platzt aus allen Nähten." Auf der Rückseite gehen die Autoren ins Detail. Der Schulpflegschaft geht es darum, das seit langem geplante Pädagogische Zentrum an der Schule schnellstens zu realisieren.

Das neue Info-Blatt, unterzeichnet mit "Die Eltern des Dietrich Bonhoeffer-Gymnasiums" ist ein Hilferuf. Zur Sprache kommen wird das Eltern- und Schüleranliegen heute während der Sitzung des Bezirksausschusses West. Die SPD hat zum Thema "Pädagogisches Zentrum" einen mehrteiligen Antrag formuliert, die CDU hat sich in gleicher Sache an Bürgermeister Birkenkamp gewandt.

So sehen es die Eltern: "Uns geht es in keiner Weise darum, Unfrieden zu stiften. Wir wollen nur schnell eine Lösung", betonte Schulpflegschaftsvertreter Christian Engel gegenüber der RP.

Das Flugblatt der Eltern enthält eine Kurz-Chronik: 2008, als die Schule sich um den so genannten "gebundenen Ganztag" bewarb, hätten Politik und Verwaltung dazu ermutigt. Die wichtigste Bedingung stand zu dieser Zeit schon fest. Die Schule brauchte mehr Raum. Pläne für den Multifunktionsraum, das Pädagogische Zentrum (PZ) lagen im März 2009 vor. Auch dies war aus Elternsicht ein Signal für zügigen Ablauf. Man nahm den Ganztagsbetrieb im Sommer 2009 "trotz schlechter Rahmenbedingungen" auf. Und sei immer noch davon ausgegangen, dass lediglich eine zeitliche Durststrecke zu überwinden sei.

Die Enttäuschung habe es im Dezember vergangenen Jahres gegeben: "Die Planungskosten für 2010 werden auf 2011 verschoben, Baukosten sind bis 2013 gar nicht budgetiert. Zeitpunkt der Fertigstellung nicht bekannt", bilanziert das Flugblatt bitter. ernüchternde Nachrichten auch in diesem Monat: "Die Verwaltung scheint entschlossen, das PZ zu realisieren — allerdings erst in 2012."

Dagegen richtet sich der Antrag der SPD. sie will insgesamt 160 000 Euro Planungskosten für dieses Jahr bereitgestellt wissen, außerdem zwei Millionen euro Baukosten für 2011 — diese versehen mit einer Verpflichtungsermächtigung für dieses Jahr. Bis Herbst diesen Jahres soll die Bauplanung fertig sein und der Bauantrag vorliegen.

Die CDU geht die Sache etwas anders an. Man erbittet einen Vorschlag der Verwaltung dazu, was machbar ist, bis das PZ fertig sein wird. Dies wiederum müsse schnell passieren.

Die Eltern untermauern ihr Anliegen mit Zahlen: Derzeit nutzen 84 Kinder den ganztagsbetrieb, bis 2012 werden es 250 sein, bis 2014 dann über 400.

Schon jetzt gelte: "Der Raum für Improvisationen der ganztagsspezifischen, fachlichen und pädagogischen Arbeit wird zunehmend eng." KOMMENTAR

(RP)
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