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Ratingen "Ratinger Tiere gut versorgt"

Düsseldorf · Gestern besuchten Ewald Vielhaus und Stefan Heins von der CDU das Tierheim in Rath. Dort machten sie sich ein Bild von der Versorgung der Tiere und ließen sich beraten, ob ein Tierheim in Ratingen Sinn mache.

95 Fundtiere, fünf Verwahrtiere und 82 Abgabetiere sind im vergangenen Jahr aus Ratingen ins Düsseldorfer Tierheim gebracht worden. Doch die große Mehrheit von ihnen konnte wieder an ihre alten Besitzer zurückgegeben oder weiter vermittelt werden. "Am Ende blieben etwa acht Tiere aus Ratingen im Tierheim", erklärt Heinz-Peter Zimmermann, Vorsitzender des Düsseldorfer Tierschutzvereins, der das Tierheim in Düsseldorf-Rath betreibt.

Mit Verwunderung verfolgt er die Diskussion, ob Ratingen ein eigenes Tierheim benötigt. Denn für ihn ist klar: die heimatlosen Tiere aus Ratingen sind im Rather Tierheim bestens aufgehoben. Die Stadt Ratingen überweist dafür 7500 Euro pro Jahr an den Tierschutzverein. Diese Vereinbarung gilt noch bis 2015. Doch nachdem die Bürger Union einen Antrag gestellt hatte, die Errichtung eines Tierheims in Ratingen zu prüfen, brandete eine heftige Diskussion unter den einzelnen Parteien und Tierschützern auf. Von "unhaltbaren Zuständen im überfüllten Rather Tierheim" war die Rede.

"Tierschutz ist emotional"

Gestern besuchten Ewald Vielhaus und Stefan Heins von der CDU das Tierheim und ließen sich von der Leiterin Anja Peters herumführen. "Tierschutz ist nun einmal eine sehr emotionale Angelegenheit, und wir wollten uns vor Ort objektiv ein Bild machen", erklärte Vielhaus. Nach einem Rundgang durch die Anlagen für Katzen, Hunde und Vögel fiel das Fazit durchweg positiv aus. "Es ist alles sauber, hell und in gutem Zustand, die Tiere sind gut aufgehoben."

Beim nachfolgenden Gespräch mit Heinz-Peter Zimmermann standen dagegen die Zahlen im Vordergrund. "Allein für den Bau des Tierheims kann man mit rund einer Million Euro rechnen", so Zimmermann. Dazu kämen das entsprechende Grundstück samt Erschließungskosten und natürlich die laufenden Kosten, die zwischen 500 000 und 800 000 Euro liegen würden. "Ich schwöre Ihnen, irgendwann würde Ratingen den Tag verfluchen, an dem es ein eigenes Tierheim aufmacht", so Zimmermann. Beim Blick auf die Strukturen des Düsseldorfer Tierheims versteht man seine Bedenken. Gerade erst hat der Verein den Neubau eines Hundehauses finanziert, das im September fertig gestellt werden soll. Kostenpunkt: 3,5 Millionen Euro.

Dazu hat das Tierheim 16 hauptamtliche Mitarbeiter, darunter eine Tierärztin und eine Arzthelferin. Ein weiteres Problem sieht Zimmermann in einem geeigneten Platz für ein solches Vorhaben. Bei der Bürger Union war ein Grundstück mit einer Größe von 4500 Quadratmetern im Gespräch. "Ein Tierheim können sie aber nicht überall hinbauen", so Zimmermann. Es müsse auf Anwohner, Gewerbe und weitere Auflagen der Landesbauordnung geachtet werden. Für Vielhaus und Heins war nach diesen Eindrücken jedenfalls klar: "Die Ratinger Tiere sind gut versorgt und finanziell würde so ein Tierheim in Ratingen überhaupt keinen Sinn machen."

(RP)
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