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Ratingen Rathaus: Neubau wird kleiner

Düsseldorf · Kurz vor Weihnachten hat Kämmerer Klaus Konrad Pesch in Sachen Rathaus-Zukunft einen tragfähigen Vorschlag unterbreitet: Behörden werden an anderen Standorten gebündelt, an der Minoritenstraße entsteht ein Neubau.

Ratingen: Rathaus: Neubau wird kleiner
Foto: RP/Achim Blazy

Es war eine besondere Ratssitzung — nicht nur, weil es die letzte in diesem Jahr war. Kämmerer Klaus Konrad Pesch unterbreitete dem Stadtparlament einen Vorschlag, der aufhorchen ließ. Intern hat man an einem Konzept in Sachen Rathaus-Zukunft gearbeitet. Der Erste Beigeordnete, frisch im Amt bestätigt, stellte die Gedankenspiele, wie er sie nannte, am Dienstagabend vor. Die RP beantwortet die wichtigsten Fragen.

Warum hat die Stadtspitze diesen Zeitpunkt gewählt?

Das Thema ist ein leidiger Dauerbrenner. Eine Lösung muss her. Daran wird die Arbeit der Stadtspitze und der Politik gemessen. Die CDU hatte bereits darauf gepocht, Investitionsmittel in Sachen Rathaus im Etat 2011 einzustellen, sonst werde man das Haushaltspaket nicht verabschieden. Und: Pesch will endlich einen Weg aus der Sackgasse aufzeigen.

Er betonte: "Die in diesem Jahr nochmals durchgeführten PCB-Immissionsmessungen haben uns allen klar gemacht, dass die damit verbundenen Gesundheitsbelastungen weder weggeatmet noch ausgesessen werden können." Die Politiker haben nun Zeit, die Vorschläge sacken zu lassen und mit dieser Rathaus-Perspektive ins neue Jahr zu gehen.

Was macht den Reiz dieser Variante aus?

In den Gedankenspielen hat sich Pesch von massiven Investitionen im Fall eines Neubaus oder einer Sanierung des Rathauses verabschiedet. Dies war der Ausgangspunkt. Die Frage: Was kann man aus bestehenden Immobilien und Grundstücken in einer sinnvollen Kombination machen? Dazu gibt es bereits ein erstes Konzept.

Wie sieht das Konzept aus?

Der Baubetriebshof und das Grünflächen- und Umweltamt sollen auf einem städtischen Grundstück zwischen der Bahn und der Sandstraße (gegenüber dem alten Baubetriebshof) zusammengeführt werden. Möglicherweise könnten die Mitarbeiter des Tiefbauamtes in dem Neubau, der zwischen sechs und acht Millionen Euro kosten soll, ebenfalls Platz finden.

Das Tiefbauamt belegt zurzeit im Verwaltungsgebäude am Stadionring 23 Büroräume, die bei einem Umzug frei würden. Zudem gebe es die Möglichkeit, die Arge Kreis Mettmann und die Kompetenzagentur Kreis Mettmann anderweitig unterzubringen. Kurzum: Am Stadionring könnten dann über 2000 Quadratmeter Bürofläche zur Verfügung stehen. Diese Fläche soll von Ämtern, die derzeit noch im alten Rathaus sitzen, genutzt werden. Dies bedeutet: Der Raumbedarf an der Minoritenstraße wird deutlich reduziert.

Welche Rolle spielt die alte Feuerwache an der Lintorfer Straße?

Eine ganz zentrale Rolle. Dort sind zurzeit noch 40 Mitarbeiter des Grünflächenamtes untergebracht. Zudem stehen in den Hallen Baugeräte. Man könnte das Grundstück verkaufen und neu überplanen lassen. Eine Möglichkeit: Mehrgenerationen-Wohnen. Geld aus dem Grundstücksverkauf könnte man zum Beispiel in die Neubau-Projekte stecken.

Wie würde das Rathaus aussehen?

Erheblich kleiner. Ratssaal, Räume der Fraktionen, Bürgerbüro, Verwaltungsvorstand und "publikumsintensive" Ämter sollen an der Minoritenstraße bleiben. Eine Variante, die in den vergangenen Jahren bereits mehrfach diskutiert wurde.

Wie geht's weiter?

100 000 Euro sollen zunächst in die weiteren Planungen gesteckt werden — auf der Basis des bereits vorhandenen Konzeptes. Der Arbeitskreis Rathaus soll sich intensiv mit der Umsetzung der Gedankenspiele auseinandersetzen. Hinter den bisherigen Erwägungen stecken Pesch und Siegfried Aring, bei der Stadt der offizielle "Projektmanager Rathaus".

Was bleibt unterm Strich?

Ämter, die bisher auseinandergerissen waren, werden zusammengeführt. Es gibt Synergie- und Einspareffekte — auch im personellen Bereich. An den Standorten Sandstraße, Lintorfer Straße, Stadionring und Minoritenstraße tun sich Perspektiven auf. Und Investitions-pakete mit rund 30 Millionen Euro am Rathaus-Standort Minoritenstraße wären passé. Pesch betonte, dass man den Standort Lintorfer Straße schnell ins Visier nehmen sollte. "Überplanen und neu bauen — so zeitnah wie möglich", unterstrich der Erste Beigeordnete.

(RP)
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