Ratingen Kirche macht Platz für eine große Kita

Ratingen · Auf dem Gelände der Emmauskirche in Ratingen Süd wird vieles umgestaltet. Gestern feierten die Gäste Richtfest für den Anbau.

 Groß und Klein feierten gestern Richtfest in Ratingen Süd. Mit dabei (von links): Zimmermeister Heiko Thüs, Pfarrer Frank Schulte, Pfarrer Dirk Bangert und Nuria Modersitzki, Leiterin des Familienzentrums.

Groß und Klein feierten gestern Richtfest in Ratingen Süd. Mit dabei (von links): Zimmermeister Heiko Thüs, Pfarrer Frank Schulte, Pfarrer Dirk Bangert und Nuria Modersitzki, Leiterin des Familienzentrums.

Foto: Olaf Staschik

SÜD Die Kita-Kinder mit den kleinen Helmen auf dem Kopf haben es vorgemacht. Anpacken heißt die Devise auf dem Gelände der Emmauskirche an der Talstraße in Ratingen Süd. Weniger Kirche, mehr Kita – all dies zusammengefasst in einem modernen und zukunftsfähigen Familienzentrum. So sieht die dortige Entwicklung aus. Und man sei froh, sich für diesen Schritt entschieden zu haben und weiterhin Verantwortung für den Nachwuchs und die Familien zu übernehmen, unterstrich Bürgermeister Harald Birkenkamp.

"Die Baustelle ist insgesamt im Plan", betonte Pfarrer Frank Schulte, der sich zur Feier des Tages in die weiße Arbeitskleidung eines Kochs geworfen hatte. Zimmermeister Heiko Thüs fügte an, dass bisher alles reibungslos und vor allem unfallfrei verlaufen sei. Nach dem obligatorischen Austrinken des Schnapsglases warf er das Gefäß scheppernd auf den Boden – mit Erfolg, denn Scherben bringen Glück.

Die viergruppige Kita, die auch Plätze im U 3-Bereich (unter drei Jahre) anbietet, zieht in die vorderen Räume der alten Emmauskirche, die entkernt und saniert wird. Ein neuer Vorbau sorgt für mehr Platz, es wird mehr Freiräume für den Nachwuchs geben. Nach Projektabschluss, der für April 2014 vorgesehen ist, verfügt das Familienzentrum über einen Multifunktionsraum mit einem Kirchenfenster, das der bekannte Ratinger Künstler Yildirim Denizli gestaltet. Auch künftig werden dort Schulgottesdienste und die Kinderkirche stattfinden.

Nach der Umgestaltung wird die alte Kindertagesstätte abgerissen. Rund 2000 Quadratmeter des Außengeländes werden verkauft. Die Kirche kalkuliert daraus mit einer Einnahme von rund 600 000 Euro. Insgesamt kostet das Projekt stattliche zwei Millionen Euro. Rund 1,4 Millionen Euro werden aus dem Haushalt der Kirchengemeinde (800 000 Euro) bezahlt, aus dem Zuschuss des Kirchenkreises (400 000 Euro) und aus einem weiteren öffentlichen Betrag (170 000 Euro).

Doch das Geld reicht nicht für alles, was sich die Gemeinde wünscht. Und so macht Not erfinderisch. Die SPD-Landtagsabgeordnete Elisabeth Müller-Witt hat die Schirmherrschaft für eine besondere Spendenaktion übernommen. Mit einer Spende von 25 Euro kann jeweils ein Stück Glas für das neue Kirchenfenster finanziert werden. Zudem soll es ein Fließwaschbecken für die Kita geben – mit Spenden in Höhe von 40 mal 30 Euro kann man das Becken anschaffen.

Und dann soll noch das Außengelände attraktiv gestaltet werden. Mit jeweils 50 Euro können Spender Stück für Stück dazu beitragen, hübsche Pflanzbeete und einen Klettergarten einzurichten.

Pfarrer Schulte ergänzte: "Wir investieren mit dem Umbau in die Kita und in die Familien." Die Kirche setzt sich in ihrem Kernbereich kleiner, um mehr Raum fürs Familienzentrum zu schaffen. Und so wird der künftige Gemeinderaum nur noch über rund 80 Quadratmeter verfügen.

(RP)
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