Heiligenhaus So wird die Museumsmeile zum Erlebnis

Heiligenhaus · Mehrere Einrichtungen locken die Besucher – mit Musik und vielen weiteren Angeboten auch für kleine Besucher.

 Auch Musik gab es auf der Museumsmeile: Gitarrist Mario de Falco aus Ratingen begeisterte die Besucher.

Auch Musik gab es auf der Museumsmeile: Gitarrist Mario de Falco aus Ratingen begeisterte die Besucher.

Foto: Blazy

Mehrere Einrichtungen locken die Besucher — mit Musik und vielen weiteren Angeboten auch für kleine Besucher.

Die Museumsmeile Abtsküche zählt zum beliebtesten Ausflugs- und Kommunikationsort der Stadt. Hunderte Besucher strömten jetzt zur kreisweiten Nacht der langen Museen in das idyllische Tal. Bis gen Mitternacht herrschte im Museum für Alltagskultur und im Feuerwehrmuseum einschließlich des Umweltbildungszentrums reges Treiben.

"Die Besucher kamen aus allen Städten des Kreises, auffallend waren viele Familien mit Kindern unterwegs", zogen Reinhard Schneider und alle Akteure Bilanz. Neben dem markanten Feuerwehrturm leuchtete bengalisches Licht in den Bäumen und vor den Türen des Feuerwehrmuseums und zog die Besucher magisch im oberen Bereich der Museumsmeile an.

Effektvoll ausgeleuchtete Exponate waren dort die Highlights. Geschickt hatten Hannes Böger und Rolf Jeratsch vom Umweltbildungszentrum in ihren Räumen das Licht platziert. Die Deckenleuchten blieben dunkel und nur in den Vitrinen mit der fantastischen Sammlung aller deutscher Vogelarten waren die Tiere diskret beleuchtet und ließen sie mit ihren bunten Gefiedern in ihrer ganzen Schönheit erstrahlen. Da drückten sich die Kinder ihre Nasen platt an den Glasplatten, stellten unzählige Fragen und erfuhren viel Wissenswertes über den heimischen Wald.

Publikumsmagnet war natürlich für Jung und Alt das neu gestaltete Feuerwehrmuseum. Besonders wertvolle Exponate glänzten ebenfalls in farblich passendes Licht getaucht. Der 80-jährige Museumsgründer Günter Brunnöhler mischte sich unter das Publikum und zitierte stolz das Urteil des Landeskonservators NRW: "Das Heiligenhauser Feuerwehrmuseum gehört zu den bedeutendsten und wesentlichsten dieser Art in Deutschland".

Alles rund um das Thema von der kleinsten Schraube über Rettungsmobiliar bis zu den Feuerwehrautos kann hier auf rund 900 Quadratmetern besichtigt werden. Für die Zwillinge Jan und Marvin war die rot beleuchtete Scheune mit den Oldies der Clou. Stolz nahmen sie im Führerhaus Platz und spielten an den Knöpfen, bestaunten die großen Leitern. "Wir werden Feuerwehrleute" — so war ihre einstimmige Meinung. Nur wenige Meter von der Scheune entfernt, drang Musik aus den offenen Fenstern des Museums für Alltagskultur.

Hier bei einem Glas mit perlendem Rebensaft oder wohl schmeckendem Wasser aus dem aufbereitenden Wasserspender der Stadtwerke und bei anderen Köstlichkeiten unterhielt der Gitarrist Mario de Falco die Besucher.

"Tolle Jazzimprovisationen vom Standard bis zu Eigenkompositionen", so kommentierte Schneider. Während die kleinen Besucher sich vorwiegend in den Schulklassen aufhielten und über die Schulutensilien ihrer Großeltern staunten, sich nicht sattsehen konnten an den "Altertümchen", so musste der Museumskustos immer wieder in frühere Alltagskultur einführen. Neben dem Bereich der bäuerlichen Lebens- und Arbeitswelt sind Tausende von Exponaten aus der Alltagskultur des 20. Jahrhunderts zu sehen.

Das Erstaunen und die Urteile über die Heiligenhauser Museumsmeile wurde für viele aus den kreisweiten Städten eine so nicht vorhergesehene Attraktion. "Einfach fantastisch" — so war immer wieder zu hören.

(ror)
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