Ratingen CDU fordert neue Trasse

Ratingen · Die Fraktionen und Stadtverbände von Ratingen und Mettmann machen sich in der "Schwarzbacher Erklärung" für den Ausbau der L 239 n stark. Der Zustand der bisherigen Strecke sei untragbar.

Die CDU in Ratingen und Mettmann geht mit einem neuen Vorstoß in die Offensive. In der sogenannten "Schwarzbacher Erklärung" machen sich die jeweiligen Fraktionen und Stadtverbände für den Ausbau der Landesstraße 239 n stark, der seit langer Zeit sehr kontrovers diskutiert wird und seit dem kapitalen Erdrutsch im Schwarzbachtal wieder kurzfristig in die Schlagzeilen geraten ist.

Internes Treffen

Nun soll also Schluss sein mit der politischen Funkstille. David Lüngen, der Ratinger Stadtverbandsvorsitzende, und sein Mettmanner Amtskollege Christian Caspar arbeiten bei dem Projekt Hand in Hand. Bei einem internen Treffen im Schwarzbachtal schaute man sich die katastrophalen Verkehrsbedingungen an.

"Wir wollten die Historie und die Planung noch einmal in Erinnerung rufen", so Lüngen, immerhin sei der Planfeststellungsbeschluss zum Bau der Trasse schon viele Jahre alt. Zum Vergleich: Als die Trasse geplant wurde, waren Lüngen (30) und Caspar (33) noch gar nicht geboren. Es gehe darum, gemeinsam ein deutliches Zeichen in Richtung Landesregierung zu setzen.

In der "Schwarzbacher Erklärung" bekräftigt die CDU noch einmal die Beschlüsse der Stadträte, sich je zu einem Drittel an den Vorfinanzierungskosten des ersten Bauabschnittes beteiligen zu wollen. Landrat Thomas Hendele, der über den aktuellen Sachstand berichtete, soll nun in Zusammenarbeit mit der Landesregierung eine "kreative und aussichtsreiche Lösung für den Neubau der Strecke finden". Lüngen betonte: "Wir können nicht weiter hinnehmen, dass die Strecke Tag für Tag ein enormes Risiko für die Verkehrssicherheit darstellt".

Die Bürger seien es satt, dass eine seit Jahrzehnten planfestgestellte Strecke nicht endlich fertig gebaut werde. Das Thema habe bereits Generationen von Lokalpolitikern verschlissen. Passiert sei aber nichts. Der Ausbau der L 239 n sei ein wichtiger Standortfaktor. "Wir brauchen eine vernünftige Anbindung an die A 44 und somit an die Rheinschiene", forderte Lüngens Kollege Caspar. Der Ratinger CDU-Fraktionschef Ewald Vielhaus erklärte: "Bei näherer Ansicht der Planungsunterlagen ist uns aufgefallen, dass durch den Neubau Naturschutzgebiete entlastet würden." Die neue Trasse berühre die Naturschutzgebiete kaum, so Vielhaus. Ute Stöcker, die Mettmanner Kollegin, ergänzte: "Wir laden jeden zum Dialog ein. Wir würden uns freuen, wenn möglichst viele Menschen unser Anliegen unterstützten."

Grüne und SPD lehnen ab

Fest steht: Grüne und SPD werden nicht zu den glühenden Befürwortern gehören. Susanne Stocks, Fraktionschefin der Grünen, hatte im Herbst des vergangenen Jahres betont: "Im Rat wie auch im Kreistag haben wir die Neubaupläne immer abgelehnt und eine Instandsetzung sowie eine Ertüchtigung der bestehenden Trasse gefordert."

So sieht es auch die SPD, die die bestehende Landesstraße moderat ausbauen will — "naturverträglich und kostengünstig". In einer Mitteilung der Landesregierung hieß es, dass die knappen Haushaltsmittel für das arg angegriffene Landesstraßennetz bereitgehalten würden. Kurzum: Selbst für eine Sanierung der bestehenden Strecke ist aktuell kein Geld da. KOMMENTAR

(RP/rl)
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