Heiligenhaus Axel Pollert will für die SPD punkten

Heiligenhaus · Nach zwei Anläufen mit auswärtigen Bürgermeister-Kandidaten setzt die SPD einen Mann aus den eigenen Reihen.

Für Axel Pollert (SPD) hat das Jahr mit einer Aufgabe begonnen, die für ihn gedanklich gar nicht so neu ist. Offiziell ist der SPD-Bürgermeisterkandidat zwar erst seit Ende Januar nominiert. Aber die Entscheidung zu kandidieren, fiel schon viel früher.

"Schon vor der letzten Kommunalwahl habe ich mit dem Gedanken gespielt zu kandidieren, letztlich aber aus familiären Rücksichten darauf verzichtet", sagt er. Inzwischen sind seine Kinder 14 und 16 Jahre alt — und stehen ebenso wie seine Frau hinter dem Plan des 56-jährigen Juristen, noch einmal verstärkt in die Kommunalpolitik einzusteigen. Bisher ist Pollert Ratsmitglied und leitet den Verwaltungsausschuss.

Eine Grundsatzentscheidung im Ortsverein fiel früh: "Es sollte wieder ein Kandidat aus Heiligenhaus ein, nach zwei Anläufen mit zwei Bewerbern von auswärts", sagt der Ortsvereinsvorsitzende Ingmar Janssen. Es habe im Vorfeld mehrere Interessenten gegeben — "aber nicht so, dass es auf eine Kampfkandidatur bei der Nominierung herausgelaufen wäre", so Janssen. Schnell vom Tisch waren auch Überlegungen, einen gemeinsamen Kandidaten mehrerer Parteien ins Rennen gegen CDU-Bürgermeister und Kandidaten Jan Heinisch zu schicken.

"Es ist ein guter Zeitpunkt, jetzt so einzusteigen", findet Pollert. Die aktuelle Lage der Stadt sieht er vorrangig bestimmt durch einen "Haushalt, der auf Kante genährt ist. Es darf buchstäblich nichts Unvorhergesehenes mehr passieren." Und Reaktionen auf seine ausgedehnten Termin-Touren quer durch die Stadt seien durchweg positiv. "Du bist eine Alternative" — so höre er des Öfteren bei Versammlungen. Mit seinem politischen Gegner, dem Amtsinhaber Jan Heinisch, verbindet ihn "ein geschäftsmäßiges, aber kein herzliches Verhältnis". Pollert ist kein Freund großer Worte oder scharfer Polemik. Nüchternheit und Sachlichkeit prägen seinen Stil, ob nun als Ausschuss-Vorsitzender oder als Analytiker des Themenpakets, das ihn in den kommenden Monaten begleiten wird.

Obenan steht die Stadtentwicklung — mit den mehrgeteilten Plänen für das Kiekert-Areal und seit kurzem die Hitzbleck-Industriebrache. Pollerts Rückblick: "Die Planung für das Kiekert-Areal war mit viel Bürgerbeteiligung offen gestaltet, es wurde nichts beschlossen und verkündet. So stelle ich mir das auch für alle Pläne vor, die nun das Gelände der alten Gießerei betreffen."

Neben der Neuentwicklung müsse die "Pflege des Bestands" Priorität haben, städtebaulich wie architektonisch. Für die Zukunft mahnt der Kandidat Sorgfalt an: "Beim geplanten einkaufszentrum geht es immerhin um einen Bau, der für die kommenden 40 Jahre Bestand haben soll." Nacharbeiten muss die Stadt aus seiner Sicht auch beim Thema sozialer Wohnungsbau. "Es gibt definitiv zu wenig Wohnraum für ältere Menschen und Behinderte in der Stadt. Hier müssen wir, um dem demografischen Wandel begegnen zu können, Grundstücke verbilligt anbieten. das wäre eine zusätzliche Aufgabe für die Stadt- und Bodenentwicklungsgesellschaft."

Auch für solche Zwecke wäre die derzeitige Hitzbleck-Brache mit ihrer zentralen Lage aus seiner Sicht sehr gut geeignet.

(RP)
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