Schließung des Berufsförderungszentrum wird diskutiert Schlicherumer Bürger: Wir sind betroffen

Schließung des Berufsförderungszentrum wird diskutiert · Spricht man mit Schlicherumer Bürgern über die mögliche Schließung des Berufsförderungszentrums (BFZ), so ist allerorten völliges Unverständnis zu verspüren. Am deutlichsten nimmt der Bömmelclub Schlicherum - eine Vereinigung von Heimatfreunden - Stellung.

Vorsitzender Anton Krücken: "Erst am Dienstag haben wir durch die NGZ erfahren, dass das Berufsförderungszentrum geschlossen werden soll. Für uns alle ein großer Schock, wir sind tief betroffen. Fast 18 Jahre haben der Bömmelclub und das BFZ sich gegenseitig unterstützt. Wir mit unserer Arbeitskraft bei Veranstaltungen sowie das BFZ uns mit Räumlichkeiten oder beispielsweise Betrieb und Pflege des Dorfbrunnens. "Tage der offenen Tür" und der alljährliche "Weihnachtsbasar" wurden von den Neusser Bürgern gern angenommen."

Was noch wichtiger ist, so Krücken, es seien mittlerweile fast 1500 Jugendlichen der Weg ins Berufsleben geebnet worden. Krücken weiterhin: "Durch das BFZ mit seinen Jugendlichen wurde unser Dorf positiv in den Vordergrund gestellt. So kamen auch mehrfache Auszeichnungen ,Unser Dorf soll schöner werden' zustande." Für die Mitarbeiter des BFZ sei auch die Reinigung des Kapellenplatzes, des Heiligenhäuschens oder des Dorfplatzes immer eine Selbstverständlichkeit gewesen.

Die Anwohnerin Paivi Jänne, die mit ihrem finnischen Mann erst vor kurzem nach Schlicherum gezogen ist, erinnert sich an freundliche Schüler und viele schöne Artikel in den diversen Ausstellungen. Sie findet eine mögliche Schließung schade; Beatrix Berger vom nahen Kindergarten sogar ganz schrecklich und auch nicht nachvollziehbar: "Hier wurden Werte vermittelt und Jugendlichen berufliche Chancen geboten, die sie sonst nicht gehabt hätten."

In der Gaststätte "Zum Hugo" wird schon seit Tagen über dieses Thema bei Stammgästen und Vereinen diskutiert. Wirt Peter Merle: "Ein Gerücht gab es schon. Alle fragen sich jetzt ,Was wird aus der propperen Einrichtung? Und was aus den Jugendlichen? Für Susanne Fohrmann ist die Schließung noch nicht endgültig, rät dem BFZ aber, mehr Werbung zu machen, sollte es weitergehen: "Bekannte, die ihren Garten umgestalten wollen, wussten zum Beispiel nicht, dass das BFZ ein Angebot machen könnte. Auch dass man dort Pflanzen kaufen kann, ist nicht jedermann bekannt."

Allen gemeinsam ist jedoch die Meinung, dass es beim BFZ nicht nur um kommerzielle Belange geht, sondern um die Möglichkeit, Jugendlichen handfeste berufliche Perspektiven zu vermitteln. -ho.

(NGZ)
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