Neuss 300 Kinder tauchen im Sandhofsee

Neuss · Beim Bundesjugendtreff des Verbandes Deutscher Sporttaucher konnten 300 Kinder und Jugendliche die Unterwasserwelt des Neusser Sandhofsees erkunden. Eingeladen hatte der Neusser Verein "Pulchra Amphora".

 Der zehnjährige Nils wird von Gastgeber Ulrich Ziegler eingewiesen.

Der zehnjährige Nils wird von Gastgeber Ulrich Ziegler eingewiesen.

Foto: woi

Fast 15 Minuten dauert es, bis die Kinder komplett in ihre Ausrüstung aus Neoprenanzügen, Schläuchen, Masken und Luftflaschen geschlüpft sind. Doch der Aufwand für die jungen Taucher lohnt sich - sogar am Sandhofsee, einer ehemaligen Kiesgrube. Wasserpflanzen und Fische sind auf dem Grund des Baggersees zu sehen. Den erkundeten am Pfingstwochenende mehr als 300 Jugendliche aus ganz Deutschland. Den Anlass dafür gab der Bundesjugendtreff des Verbandes Deutscher Sporttaucher (VDST), der mit dem Tausportclub "Pulchra-Amphora" für 2014 einen neuen Gastgeber gefunden hat.

Tauchgänge sind in einer Tiefe von bis zu 20 Metern möglich, die Wassertemperatur schwankt je nach Tiefe zwischen zehn Grad am Grund und 18 Grad an der Oberfläche. "Am Grund wird es trotz des Tauchanzug schon mal frisch", erzählt Jannick Harberding aus Neuss, der seit sieben Jahren Vereinsmitglied ist. Ihn fasziniert die Welt unter Wasser - und das gemeinsame Abtauchen beim Bundesjugendtreff. Die Begeisterung fürs Tauchen teilt er mit Max Kreutzer (16) aus dem Saarland, der zum ersten Mal am Sandhofsee ist. "Im Wasser habe ich mehrere Hechte gesehen", berichtet Max von einem seiner 30-minütigen Tauchgänge.

"Die einen tauchen aus Spaß am Sport, die anderen, um ihre Leistungen zu verbessern. Sogar Wettkämpfe stehen auf dem Plan", sagt Ulrich Ziegler, Vorsitzender von "Pulchra-Amphora" und am Wochenende Verantwortlicher für die kleine Zeltstadt am Wassersportzentrum. Das Treffen soll einen Beitrag zur besseren Verständigung zwischen den einzelnen Wassersport- und Tauchvereinen in Deutschland leisten und Jugendlichen die Möglichkeit eröffnen, zu fachsimpeln und sich auszutauschen, sagt er. "Hier werden Freundschaften gepflegt. Und das ist das Wichtigste", sagt Ziegler. Zu seiner Veranstaltung kam sogar Franz Brümmer als Präsident des VDST-Bundesverbandes.

"Wir unterscheiden in erster Linie zwischen Gerätetauchen, bei der die Jugendlichen mit Ausrüstung bis zu 60 Minuten unter Wasser bleiben können, und dem einfachen Schnorcheltauchen, bei dem man in der Regel nur kurz abtauchen kann", sagt Ziegler, der sich dafür eingesetzt hatte, die Veranstaltung nach Neuss zu holen. Denn mit seinem neuen Wassersportzentrum möchte sich der Verein "Pulchra Amphora" für weitere, ähnliche Events empfehlen.

Wer wann im See unterwegs ist, kann Annette Knopp von der Tauchaufsicht sagen: Sie führt am Ufer penibel Buch über jeden einzelnen Tauchgang und schreibt sich die Tauchzeiten auf. "So können wir sicherstellen, dass alle wieder auftauchen", sagt sie und lacht.

(NGZ)
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